Im Konflikt zwischen der kolumbianischen Regierung und den linken FARC-Rebellen hat es eine bedeutende Annäherung gegeben: Beide Seiten einigten sich in Havanna am Samstag auf umfassende Minenräumungen in den von den Kämpfen betroffenen ländlichen Regionen.
Das Projekt soll von der Organisation Norwegian People’s Aid koordiniert werden, wie die kolumbianische Regierung und die FARC in einer gemeinsamen Mitteilung in der kubanischen Hauptstadt erklärten. Die Übereinkunft wurde unter kubanischer und norwegischer Vermittlung erzielt.
Der Chefunterhändler Bogotás, Ex-Vizepräsident Humberto de la Calle, bezeichnete die Vereinbarung als «ersten Schritt» auf dem Weg zu einer Beendigung des Konflikts und als einen «Riesenschritt in Richtung Frieden». FARC-Chefunterhändler Iván Márquez begrüsste die «humanitäre Verständigung».
Die seit November 2012 mit Unterbrechungen laufenden Gespräche in Havanna sollen den 50-jährigen Konflikt zwischen der Regierung und der linken Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) beenden. Bisher einigten sich die Verhandlungsparteien auf einige Kapitel. Schlüsselfragen wie die Entwaffnung der Rebellenmiliz sowie die Ratifizierung des künftigen Abkommens sind aber noch offen.
Die Verhandlungen in Havanna waren am Donnerstag wieder aufgenommen worden, erstmals sassen sich dabei auch ranghohe militärische Vertreter der kolumbianischen Armee und der FARC gegenüber. Die Rebellen hatten im Dezember eine einseitige Waffenruhe verkündet. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos will einem beiderseitigen Waffenstillstand erst zustimmen, wenn ein Friedensabkommen vorliegt.
Die FARC-Rebellen kämpfen seit 1964 gegen Grossgrundbesitzer und die Regierung. Die Guerilla hat noch etwa 8000 Kämpferinnen und Kämpfer unter Waffen. Amtlichen Angaben zufolge wurden in dem längsten bewaffneten Konflikt Lateinamerikas etwa 220’000 Menschen getötet; mehr als fünf Millionen Menschen ergriffen vor den Kämpfen die Flucht.