Ein Komitee aus Vertretern von Wirtschaft und Gewerbe befürchtet bei einer Annahme der Initiative „Schutz vor Passivrauchen“ den Verlust von rund 10’000 Arbeitsplätzen allein im Gastgewerbe. Deshalb kämpfen sie gemeinsam gegen das „radikale Rauchverbot“.
Es gehe nicht an, dass allein im Gastgewerbe rund 30’000 Betriebe nach zwei Jahren bereits wieder mit einer neuen Rechtslage konfrontiert würden, sagte Klaus Künzli, Präsident von GastroSuisse am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Die Initiative stelle die Rechtssicherheit in Frage und umfangreiche Investitionen würden verloren gehen.
Dem Komitee gehören Vertreter von GastroSuisse, hotelleriesuisse, economiesuisse, der IG Freiheit und des Schweizerischen Gewerbeverbandes an. Sie wollen mit vereinten Kräften gegen die am 23. September zur Abstimmung kommende Initiative der Lungenliga kämpfen.
Das seit Mai 2010 geltende Gesetz sei „ein breit abgestützter Kompromiss“, die Lösung habe sich bewährt, betonten die Wirtschaftsvertreter vor den Medien. Das jetzt angestrebte radikale Rauchverbot hingegen bezeichneten sie als „Zwängerei“. Es sei der absolut falsche Zeitpunkt für eine Kehrtwende.
Die Volksinitiative „Schutz vor Passivrauchen“ verlangt ein flächendeckendes Rauchverbot in allen Innenräumen, die „als Arbeitsplatz dienen oder öffentlich zugänglich sind“.
Die Lungenliga verlängere mit ihrem Begehren die bereits lange Liste von Forderungen nach immer radikaleren Verboten und staatlichen Vorschriften, sagte economiesuisse-Präsident Pascal Gentinetta. Selbstverantwortung und unternehmerische Freiheit blieben auf der Strecke.