Komitee kämpft für ein Ja zum Grossbasler Rheinuferweg

Unter der Pfalz am Rhein spazieren könnte so schön sein, denkt sich das Initiativkomitee «Grossbasler Rheinweg jetzt!» und kämpft für ein Ja für das Projekt am 18. Mai. Der grösste Widerstand erwächst dem Projekt von den Bewahrern des Stadtbildes.

Schon 1932 wurde das Rheinufer unter der Pfalz genutzt – hier mit einem Rheinbadhäuschen. (Bild: Quelle: Münsterbaukommission)

Kaum strahlt die Sonne wieder, flaniert halb Basel am Kleinbasler Rheinufer. Das Initiativkomitee «Grossbasler Rheinufer jetzt!» will, dass man dies auch auf der anderen Seite des Rheins kann. Am 18. Mai wird darüber abgestimmt, doch noch ist einiges offen.

Bei sonnigem Frühlingswetter lud das Initiativkomitee «Grossbasler Rheinufer jetzt!» zur Pressekonferenz auf die Münsterfähre. Mitten auf dem Rhein versuchten dessen Mitglieder die Presse für den Grossbasler Rheinuferweg zu erwärmen. Denn am 18. Mai entscheidet die Basler Stimmbevölkerung über das lange ersehnte und bis heute umstrittene Projekt.

Daniel Goepfert, SP-Grossrat und Präsident des Initiativkomitees, ist überzeugt, dass die Bevölkerung den Grossbasler Rheinweg lieber durchgängig hätte. «Der Grossbasler Rheinweg würde viel zum Stadtleben beitragen», sagte er an der Pressekonferenz. Diese Lebensqualität wollen wir fördern.

Wenn die Lücke zwischen Wettsteinbrücke und Mittlerer Brücke geschlossen würde, wäre das Rheinufer von der wunderschönen St. Alban-Vorstadt bis hinter die Mittlere Brücke und noch weiter durchwegs begehbar. «Es wäre eine schöne Investition, die unsere Stadt attraktiver machen würde», sagte Daniel Egloff, Direktor von Basel Tourismus.

«Der Hang unter der Pfalz ist ein Juwel»

Der Rheinweg sei nicht nötig, er verschandle mit dem Hang unter der Pfalz ein «Juwel», gab Rheinweg-Gegner Robert Schiess vom Verein «unser Stadtbild» in einer Wochendebatte der TagesWoche zu bedenken. «Herr Schiess hat vielleicht mehr Fantasie als ich», sagte Anita Fetz, Ständerätin und Unterstützende des Initiativkomitees, zu Schiess‘ Bedenken. «Die Idee ist ja, dass man einen filigranen Steg hinstellt, der die Horizontale des Rheins aufnimmt. Das hat überhaupt nichts mit dem Hang zu tun», sagte sie.

«Wenn die Leute, wie wir hoffen, Ja sagen, gibt es einen Wettbewerb, wie der Steg konkret aussehen soll. Die Bevölkerung hat dann wieder die Möglichkeit, über das fertige Projekt abzustimmen», sagte Goepfert.

«Das Ganze wird wohl mehr als drei Millionen Franken kosten. Projekte, die diese Marke übersteigen, sind Referendumpflichtig», sagt Grossrätin Sibel Arslan. Sie vertraut aber darauf, dass der Rheinweg einer breiten Schicht der Bevölkerung ein Anliegen ist und das Referendum somit angenommen wird.

Auf Widerstand müssen sich die Initianten dennoch einstellen. Wird der Rheinweg vom Volk angenommen, rechnet Goepfert mit einem juristischen Vorgehen der Rheinweg-Gegner. «Doch die Bau- und Raumplanungskommission des Grossen Rates zeigte in Vergangenheit immer wieder, dass sie demokratische Entscheide stark gewichtet», sagt er.

Kommt das Projekt durch, steht der Rheinweg planmässig 2016 bereit.

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