Eine formulierte Initiative zum Lehrplan 21 will im Kanton Baselland die Stufenlehrpläne der Volksschulen auf relevante Stoffinhalte und Themen beschränken. Dazu soll das kantonale Bildungsgesetz um einen Artikel erweitert werden, fordert das Komitee «Starke Schule Baselland».
Das Komitee kritisiert in einer Mitteilung vom Donnerstag die 3500 verschiedenen Kompetenzbeschreibungen des Lehrplans 21 als teils diffus und kaum messbar. Daher sollten sie aus dem Lehrplan gestrichen und soweit sinnvoll in einem Anhang definiert werden. Die Unklarheiten erschwerten die Schulharmonisierung und die Mobilität.
Für das Komitee bringt die von der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) und vom Bildungsrat vorgeschlagene Lehrplanversion eine Normierung und Gleichschaltung der Schulkinder, ein «überholtes Gesamtschulkonzept ohne differenzierte Leistungsprofile». Zudem würden Lehrpersonen zu blossen Lern-Coaches «degradiert».
Gemäss dem Komitee senkt der Lehrplan 21 die Unterrichtsqualität. Die EDK habe ihn überdies ohne Auftrag, ohne Legitimation und ohne Einbezug der Schulen «im stillen Kämmerlein» ausgearbeitet. Im Detail wird zudem das Lehrplan-Konzept des selbstorientierten Lernens als Überforderung für schwache Schulkinder gebrandmarkt.
Das Komitee will die für das Zustandekommen nötigen 1500 Unterschriften bis am 18. Oktober sammeln. Die Initiative mit dem Titel «JA zu Lehrplänen mit definierten Stoffinhalten und Themen» ist im Baselbieter Amtsblatt vom Donnerstag publiziert worden. Das Volksbegehren ist das zwölfte dieses Komitees.
Die Einführung des Lehrplans 21 ist an der Baselbieter Sekundarstufe auf das Schuljahr 2018/19 vorgesehen. An der Primarschule ist der Lehrplan 21 im vergangenen Sommer in Kraft getreten.
http://www.starke-schule-baselland.ch