Die Stufenlehrpläne der Volksschulen sollen sich im Kanton Basel-Landschaft auf relevante Stoffinhalte und Themen beschränken. Dies verlangt eine formulierte Initiative des Komitees «Starke Schule Baselland», die am Donnerstag bei der Landeskanzlei eingereicht wurde.
Für das Volksbegehren «JA zu Lehrplänen mit klar definierten Stoffinhalten und Themen» wurden 2602 Unterschriften gesammelt, wie das Komitee mitteilte. Für das Zustandekommen braucht es 1500 gültige Unterschriften. Lanciert worden war die Initiative im Sommer – als zwölftes Volksbegehren des Komitees.
Die 3500 verschiedenen Kompetenzbeschreibungen im Lehrplans 21 seien teils diffus und kaum messbar, kritisierte das Komitee bei der Lancierung. Diese Unklarheiten würden die Schulharmonisierung und auch die Mobilität erschweren.
Konkret soll mit der Initiative das kantonale Bildungsgesetz um einen Artikel erweitert werden. Die Kompetenzbeschreibungen sollen aus dem Lehrplan gestrichen und soweit sinnvoll als Hilfeleistungen für Lehrpersonen in einen Anhang zu den Stufenlehrplänen aufgenommen werden.
Die Einführung des Lehrplans 21 ist an der Baselbieter Sekundarstufe auf das Schuljahr 2018/19 vorgesehen. An der Primarschule ist der Lehrplan 21 im Sommer 2015 in Kraft getreten.
Rückzug der Harmos-Ausstiegsinitiative
Zurückziehen will das Komitee «Starke Schule Baselland» indes eine Initiative für einen Ausstieg des Kantons Basel-Landschaft aus dem Harmos-Schulkonkordat. Diese war im Herbst 2014 eingereicht worden und mit 2848 gültigen Unterschriften zustande gekommen.
Seit der Lancierung der Initiative hat sich gemäss Komitee die Ausgangslage verändert. Der Lehrplan 21 werde heute von der Schweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) nur noch als Mustervorlage und nicht mehr als verbindlich bezeichnet. Demnach können die Harmos-Kantone den Lehrplan 21 auch abändern.
Ob der Kanton Baselland beim Konkordat dabei sei oder nicht, habe daher praktisch keinen Einfluss mehr auf die künftige Bildungspolitik. Die Initiative sei deshalb irrelevant geworden. Der Vorstand des Komitees befürworte ihren Rückzug. Ein Entscheid der Mitglieder des Initiativkomitees stehe indes noch aus.