Geographie, Geschichte, Physik, Biologie und Chemie sollen als Einzelfächer im Baselbieter Bildungsgesetz verankert werden. Eine Volksinitiative mit diesem Ziel ist am Mittwoch in Liestal lanciert worden. Sie will mit dem Lehrplan 21 geplante Sammelfächer verhindern.
Lanciert hat das Volksbegehren das Komitee Starke Schule Baselland. Die Zusammenführung der Einzelfächer Geschichte, Geographie, Biologie, Chemie und Physik in die Sammelfächer «Natur und Technik» sowie «Räume, Zeiten, Gesellschaften» schiesst laut Komitee weit über das Ziel hinaus, vernetztes Denken und lebensnahen Unterricht zu fördern.
Stattdessen kompromittierten Sammelfächer die Berufs- und Zukunftschancen der Schülerinnen und Schüler, weil solide Vorkenntnisse in naturwissenschaftlichen Fächern für viele Ausbildungen sehr wichtig seien. Dies gelte speziell für den Wirtschaftsstandort Basel, moniert das Komitee weiter.
Die betroffenen Einzelfächer würden abgewertet. Unterrichten würden nicht mehr fundiert ausgebildete Lehrpersonen, sondern Allrounder mit weniger Fachwissen. Die Unterrichtsqualität auf Sekundarstufe I sänke. Die Zusammenlegung erfordere zudem Weiterbildung der Lehrpersonen und neue Lehrmittel mit Millionen-Kosten.
Die Initiative soll im Amtsblatt vom Donnerstag publiziert werden. Die Sammelfrist läuft gemäss Unterschriftenbogen bis am 18. August 2015.
Kritiker der Sammelfächer hatten Anfang Mai bereits im Baselbieter Kantonsparlament eine Parlamentarische Initiative eingereicht, um die Einzelfächer festzuschreiben. Unterzeichnet hatten diese Mitglieder fast aller Parteien ausser der SP.