Kommt Breel Embolo gegen die USA zu seinem Debüt?

Die Nationalmannschaft testet heute Abend gegen die USA. Das grösste Wagnis ist der Spielort: Zürich. Trainer Vladimir Petkovic verspricht vier bis fünf Änderungen in der Startaufstellung.

Breel Embolo, links, neben Nationalmannschaftscoach Vladimir Petkovic im Training der Schweizer Nationalmannschaft am Sonntag, 29. Maerz 2015 in Rapperswil-Jona. Die Schweizer Fussballnationalmannschaft bereitet sich auf das Freundschaftsspiel gegen die USA vom kommenden Dienstag in Zuerich vor. (KEYSTONE/Ennio Leanza) (Bild: ENNIO LEANZA)

Die Nationalmannschaft testet heute Abend gegen die USA. Das grösste Wagnis ist der Spielort: Zürich. Trainer Vladimir Petkovic verspricht vier bis fünf Änderungen in der Startaufstellung.

Die Schweizer Nationalmannschaft kehrt nach Zürich zurück: Seit mehr als zehn Jahren schlägt die Schweizer Auswahl ihre Zelte am oberen Zürichsee auf. Sie schläft in Feusisberg und trainiert in Freienbach oder Rapperswil. Doch um die Stadt Zürich macht sie seit dem 10. September 2008 einen weiten Bogen. Seit der monumentalen Pleite gegen Luxemburg (1:2) im dritten Spiel unter Petkovics Vorgänger Ottmar Hitzfeld trat sie hier nie mehr zu einem Spiel an.

An den Zürcher Letzigrund hat das Schweizer Team auch sonst schlechte Erinnerungen. Das vorletzte Spiel hier hat sie im November 2007 gegen Nigeria 0:1 verloren. Zweimal hat das Zürcher Publikum die SFV-Auswahl mit einem Pfeifkonzert verabschiedet. Gökhan Inler, Stephan Lichtsteiner, Gelson Fernandes, Valentin Stocker und Steve von Bergen haben diese Enttäuschungen miterlebt und sind auch heute noch im Nationalteam dabei.

Man darf erwarten, dass die Schweizer Mannschaft diesmal in der Lage ist, die Fans im Letzigrund besser zu unterhalten. Trainer Petkovic übernimmt die Bürgschaft für einen intensiven und freudvollen Auftritt: «Ich habe der Mannschaft klar gemacht, dass es für ein Nationalteam keine Freundschaftsspiele gibt.» Das habe man auch im November im Testspiel in Polen bewiesen (2:2), so der Bosnier. «Wir wollen den positiven Trend fortsetzen und alles dafür tun, um unseren Spielstil aufrecht zu erhalten.»



Vladimir Petkovic, Trainer der Nationalmannschaft, Mitte, gibt der Mannschaft Anweisungen, anlaesslich des Trainings am Montag, 30. Maerz 2015, im Letzigrund Stadion in Zuerich. Die Schweizer Fussball Nationalmannschaft trifft am Dienstag, 31. Maerz 2015, im Rahmen eines Testspiels auf die USA. (KEYSTONE/Steffen Schmidt)

Trainer Petkovic übernimmt die Bürgschaft für einen intensiven und freudvollen Auftritt: «Ich habe der Mannschaft klar gemacht, dass es für ein Nationalteam keine Freundschaftsspiele gibt.» (Bild: STEFFEN SCHMIDT)

Ein Stil, der es auch US-Trainer Jürgen Klinsmann angetan hat. «Ich war beeindruckt von der Leistung der Schweiz gegen Estland», sagte er. Deshalb sei er mit seinem Team hier, so der Deutsche. «Wir wollen gegen die Besten spielen. Nur dann ist es für uns ein guter Test.» Vor dem Gold Cup im Sommer spielen die USA auch noch gegen Deutschland und Holland. Die Schweiz geniesst mittlerweile international ein beachtliches Standing.

13 Tore in den letzten vier Partien

Dass Petkovic seinem Team ziemlich schnell eine positive Spielauffassung eingepflanzt hat, belegt die Statistik. In den letzten vier Partien hat die Schweiz 13 Tore erzielt. Seine Vorgänger Köbi Kuhn und Ottmar Hitzfeld hatten nie eine Phase von viermal 90 Minuten mit einem solchen Output. Natürlich hiessen die Gegner «nur» San Marino (4:0), Litauen (4:0) und Estland (3:0) in der EM-Qualifikation sowie Polen in einem Test. Aber: «Niemand hat gegen Estland so hoch gewonnen wie wir», erklärte Petkovic.

Gegen die USA wird er einigen aus der zweiten Reihe eine Gelegenheit von Beginn weg offerieren. Von vier bis fünf Änderungen sprach Petkovic. Mit Sicherheit wird Roman Bürki anstelle von Stammkeeper Yann Sommer im Tor stehen (Bürki gab der Nachrichtenagentur SI ein Interview zum Thema). Der Berner, der beim SC Freiburg in der Bundesliga spielt, kam bereits im Test vor vier Monaten zu einem Einsatz über 90 Minuten. Neben Sommer sind Ricardo Rodriguez, Granit Xhaka, Valon Behrami oder Josip Drmic für einmal Kandidaten für eine Rolle als Ersatzspieler.

«Wir sollten rund um Emobolo keine grosse Story machen und ihn nicht unter Druck setzen.»
Vladimir Petkovic

«Einige Spieler, die im Nationalteam nicht viele Minuten gespielt haben, sollen sich zeigen und die Stammspieler in eine heikle Situation bringen», so Petkovic. Er könnte damit François Moubandje, Fabian Frei oder Pajtim Kasami gemeint haben. Sie alle haben bisher sechs oder weniger Länderspiele absolviert.

Nur zu einem Kurzeinsatz, wenn überhaupt, dürfte derweil Stürmer Breel Embolo kommen. Das 18-jährige Supertalent des FC Basel weilt seit Sonntag bei der Nationalmannschaft. Petkovic will ihn behutsam einführen. «Wir sollten rund um ihn keine grosse Story machen und ihn nicht unter Druck setzen. Er darf hier erst einmal ein bisschen Luft schnuppern und das Team kennenlernen.»

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