In Venezuela haben heute Kommunalwahlen stattgefunden, die als Stimmungstest für Präsident Nicolás Maduro gelten. Rund 19 Millionen Menschen waren aufgerufen, über 337 Bürgermeister und 2455 Stadträte zu entscheiden.
Die Opposition, die derzeit in rund 50 Kommunen regiert, hofft auf eine Verdopplung ihrer Bürgermeisterposten. In der wichtigen Hauptstadtregion Caracas dürfte sie das Bürgermeisteramt verteidigen. Der Urnengang wurde von 120’000 Soldaten geschützt.
Vor den Wahllokalen bildeten sich bereits am Morgen lange Schlangen. Maduro, der im April zum Nachfolger des verstorbenen Staatschefs Hugo Chávez gewählt wurde, hatte zu einer regen Beteiligung aufgerufen. Der Urnengang sollte bis 18.00 Uhr (Ortszeit; 23.30 Uhr MEZ) dauern.
Der sozialistische Staatschef hatte versprochen, die marode Wirtschaft des ölreichen Landes wieder in Gang zu bringen und gegen Inflation und Korruption anzukämpfen. Am 20. November liess er sich vom Parlament mit Sondervollmachten ausstatten, die es ihm erlauben, ein Jahr lang per Dekret zu regieren. Maduro nutzte dies bislang unter anderem dazu, Preise für Konsumgüter zu senken.