Vladimir Petkovic zieht nach dem 18. Sieg im 30. Spiel seiner SFV-Laufbahn ein schönes Fazit: «Die Leistung meiner Mannschaft war souverän!» Im Sinn hat er nach dem 2:0 gegen die Färöer Höheres.
Bei den letzten beiden Gastspielen auf den Färöern Inseln 2001 und 2005 war die Schweizer Equipe zweimal auf die späte Torschusskunst Alex Freis angewiesen, im dritten Auswärts-Vergleich mit die Nordländern hingegen hatte die SFV-Auswahl nicht einmal ansatzweise etwas zu befürchten. «Wir spielten, wie wir zuvor trainiert haben», lobte der Selektionär – konsequent, zielorientiert, unaufgeregt. Die WM-Kampagne verläuft für den Leader der Gruppe B weiterhin vollumfänglich nach Plan.
Der grobe Fehltritt der Ungarn, die sich in Andorra (0:1) bis auf die Knochen blamiert hatten, überraschte Vladimir Petkovic. Die Pleite des abgestürzten EM-Teilnehmers hat für die topklassierten Schweizer selbstredend positive Folgen – elf Punkte beträgt ihre Reserve auf den Dritten, zumindest die WM-Barrage ist nahezu gesichert. Aber im Sinn haben sie nach ihrer makellosen Serie von sechs Siegen natürlich Höheres: den Gruppensieg. «Wir wollen unseren positiven Rhythmus beibehalten und bis zum Schluss alles selber entscheiden können», gab Petkovic den Plan für die letzten vier Teilstücke vor.
Gratulationen gab es vom Chef an der Linie fast für alle. Petkovic schwärmte in Torshavn nach erfüllter Pflicht vom (Trainings-)Engagement des gesamten Kaders. Und ein paar nette Worte hielt der Tessiner selbstredend auch für Granit Xhaka bereit, welcher den gelungenen Abend mit einem starken Dribbling und dem 1:0 (36.) eingeleitet hatte: «Er spielte immer konsequent, bewegte sich gut und investierte viel mentale Energie.»
«Die Schweizer waren viel stärker», bekannte hinterher auch Lars Olsen ohne Umschweife. Sie hätten sich erst nach dem 2:0 Shaqiris ein wenig aus der Umklammerung lösen können, so der Coach des chancenlosen Aussenseiters. «Aber auch nur, weil die Schweizer ihren Aufwand um 25 Prozent drosselten.»
Der souveräne Auftritt der Gäste beeindruckte den Ex-Captain der dänischen EM-Helden der Neunzigerjahre: «Sie waren dominanter als die Portugiesen.» Die Aussage Olsens ist interessant: Portugal hatte die Nordländer im Torsvöllur-Stadion 6:0 deklassiert. «Wir begingen damals viel zu viele Fehler, heute verteidigten wir deutlich besser.»
Petkovic freute sich über den warmen Applaus seines Amtskollegen. Ihm gefiel indes vor allem, was er von seiner Equipe an Seriosität vor der Sommerpause zu sehen bekommen hatte: «Wir kontrollierten das Spiel, ohne auch nur eine Möglichkeit zuzulassen. Chapeau! Was meine Mannschaft vor den Ferien geboten hat, verdient Respekt.»