Der 59-jährige deutsche Theatermacher, Komponist und Regisseur Heiner Goebbels wird mit dem diesjährigen Internationalen Ibsen-Preis der norwegischen Regierung ausgezeichnet. Der Preis ist mit umgerechnet 400’000 Franken dotiert.
Goebbels sei ein wahrhafter Erneuerer, der die Kunstwahrnehmung des Publikums verändert und bei zahlreichen Künstlern entscheidende Wirkung hinterlassen habe, befand die Jury. Die Ehrung wird Goebbels am 8. September beim Ibsen-Festival in Oslo überreicht.
Goebbels inszeniert und komponiert seit den 90er Jahren innovatives Musiktheater. Die meisten seiner Produktionen entstanden am Théâtre Vidy-Lausanne. Im Mai 2010 war im Zürcher Schiffbau eine Retrospektive seiner Werke zu sehen.
Der Künstler ist Professor am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Universität Giessen und Präsident der Hessischen Theaterakademie. Derzeit ist er mit der künstlerischen Leitung des internationalen Kunstfestivals Ruhrtriennale 2012-2014 beauftragt.
Der Preis wird seit 2008 von der Regierung in Oslo vergeben. Er erinnert an den norwegischen Dramatiker Henrik Ibsen (1828-1906). Bisherige Preisträger waren Peter Brook, Ariane Mnouchkine und Jon Fosse.