Konfliktgruppen im Südsudan wollen an Friedensgesprächen teilnehmen

Nach monatelangen Kämpfen zeichnen sich im Südsudan Friedensgespräche zwischen Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar ab. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon teilte bei einem Besuch in der Hauptstadt Juba mit, Machar habe direkten Gesprächen mit Kiir zugestimmt.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon bei seinem Besuch in Juba (Bild: sda)

Nach monatelangen Kämpfen zeichnen sich im Südsudan Friedensgespräche zwischen Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar ab. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon teilte bei einem Besuch in der Hauptstadt Juba mit, Machar habe direkten Gesprächen mit Kiir zugestimmt.

Machar habe versprochen, an Friedensverhandlungen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba teilzunehmen, sagte Ban in Juba. Er hatte zuvor per Satellitentelefon mit Machar gesprochen, der sich an einem unbekannten Ort nahe der Grenze zu Äthiopien versteckt. Kiir hatte den geplanten Friedensgesprächen bereits zugestimmt.

Ban sagte, das Treffen solle am Freitag stattfinden. Es sei aber offen, ob Machar es so schnell nach Addis Abeba schaffe, weil er sich in «einer sehr entlegenen Gegend» befinde. Der Rebellenführer war in den Busch geflohen, nachdem sein Hauptquartier am Wochenende von der Armee erobert worden war.

Sollte das Treffen stattfinden, wäre es das erste direkte Gespräch zwischen den beiden Rivalen seit Beginn der Kämpfe Mitte Dezember. Der Präsident hatte damals seinem früheren Stellvertreter vorgeworfen, einen Putsch zu planen. Machar warf Kiir daraufhin vor, einen Vorwand zu suchen, um seine Rivalen zu beseitigen.

Die politische Rivalität zwischen den beiden Politikern wird dadurch verschärft, dass sie unterschiedlichen Volksgruppen angehören. Seit Beginn der Kämpfe wurden tausende Menschen getötet und mehr als eine Million aus ihren Häusern vertrieben. Der Südsudan ist erst seit Mitte 2011 unabhängig vom Sudan.

Bereits am Freitag hatte sich US-Aussenminister John Kerry in Juba für die Gespräche zur Beilegung des blutigen Bürgerkriegs eingesetzt. Dabei sagte Kiir seine Teilnahme an einem Treffen mit seinem Rivalen unter äthiopischer Vermittlung zu. Auch Machar erklärte in einem Telefonat mit Kerry seine grundsätzliche Bereitschaft zu Gesprächen.

Flucht nach Äthiopien

Das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) gab an, binnen 72 Stunden seien etwa 11’000 Menschen aus dem Südsudan über die Ostgrenze des Landes nach Äthiopien geflohen. Bei den meisten Flüchtlingen handle es sich um Frauen und Kinder, allerdings überquerten auch immer mehr Männer den Grenzfluss Baro.

Nach UNHCR-Angaben sollen die Flüchtlinge in einem Camp etwas weiter im Landesinnern Äthiopiens aufgenommen werden. Dieses sei allerdings nur für etwa 40’000 Menschen ausgelegt und bald voll ausgelastet. Ein weiteres Lager soll demnach in der Nähe eingerichtet werden.

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