Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo hat am Dienstagmorgen ihren «vollständigen Sieg» über die M23-Rebellen verkündet. Eine offizielle Bestätigung der Armee steht allerdings noch aus.
Gemäss der Regierung der Demokratischen Republik Kongo sind die M23-Rebellen besiegt. Die Armee hat dies allerdings noch nicht bestätigt.
Die letzten Aufständischen seien von den Streitkräften aus ihren Stellungen in Chanzu und Runyonyi vertrieben worden, teilte das Kommunikationsministerium der Nachrichtenagentur AFP mit.
Die Truppenführung äusserte sich dagegen zurückhaltender. «Ich kann das momentan noch nicht bestätigen», sagte General Lucien Bahuma, der die Streitkräfte in der östlichen Unruheregion Nord-Kivu befehligt, der Nachrichtenagentur AFP.
Auch ein zweiter Offizier wollte noch nicht von einem Sieg sprechen, allerdings sei ihm berichtet worden, «dass sich die M23 aus dem Staub gemacht hat». Die Kämpfe hätten die ganze Nacht über angedauert, am Morgen dann seien die Rebellen in alle Richtungen und grösstenteils nach Ruanda geflohen. Zudem hätten sie 42 Fahrzeuge und ihre Munitionslager in Brand gesetzt.
Von UNO-Truppen unterstützt
Bei den Kämpfen wurden die Soldaten seit Montag auch erstmals von UNO-Truppen unterstützt. Diese hätten die Rebellenstellungen in der Gebirgsregion rund 80 Kilometer nördlich von Goma mit Mörsergranaten beschossen, hiess es aus UNO-Kreisen.
Bis dahin hatten die internationalen Streitkräfte die kongolesischen Regierungssoldaten nur mit Luftaufklärung, Geheimdienstaktivitäten und in der Planung unterstützt, nicht aber aktiv an den Kämpfen teilgenommen.
Schon am Sonntag hatte der Chef der Rebellengruppe seinen Kämpfern befohlen, die Gefechte mit der Armee «sofort einzustellen», nachdem diese eine Offensive gegen die letzten Stellungen der M23-Miliz im Osten des Landes begonnen hatte. International wurden daraufhin Forderungen laut, der Bitte um Waffenstillstand zu entsprechen und die Offensive abzubrechen.
Jahrzehntelange Gewalt
Die M23-Bewegung wurde von ehemaligen Tutsi-Rebellen gegründet, die nach dem Friedensabkommen von 2009 in die kongolesischen Streitkräfte integriert worden waren, dann aber wegen diverser Streitigkeiten wieder desertierten.
Die Gruppe hatte im vergangenen Jahr einen Aufstand gegen die kongolesische Regierung in Kinshasa begonnen. Wochenlang kontrollierten die Rebellen die östliche Stadt Goma, wurden dann aber zunehmend zurückgedrängt.
Die Regierung in Kinshasa und die Vereinten Nationen werfen den Nachbarländern Uganda und Ruanda vor, die M23-Miliz zu unterstützen, was beide Staaten zurückweisen. Das an Bodenschätzen reiche Länderdreieck ist seit gut 20 Jahren Hauptschauplatz der nicht enden wollenden Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo.