Nachdem sich die Schweizer Konsumenten im Januar überdurchschnittlich optimistisch gezeigt hatten, hat sich nun die Stimmung etwas gedämpft. Dennoch erwarten die Konsumenten weiterhin eine Erholung der Schweizer Wirtschaft.
Zum etwas abgeschwächten Optimismus der Schweizer Konsumenten im April dürften politische Unsicherheiten auf internationaler Ebene beigetragen haben, heisst es in einer Mitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) vom Donnerstag.
Als weitere mögliche Gründe führt das Seco die Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III an – und das eher enttäuschende Wirtschaftswachstum in der Schweiz am Jahresende 2016.
Demnach liegt der Index der Konsumentenstimmung bei minus 8 Punkten und damit praktisch auf dem langjährigen Mittelwert von minus 9 Punkten, so das Seco. Damit seien die Erwartungen für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung im April zwar überdurchschnittlich gut, doch weniger optimistisch als noch im Januar.
Im Januar hatte der Index noch bei minus 3 Punkten gelegen. Das war der höchste Stand seit Juli 2014 gewesen. Der Rückgang von April sei jedoch «geringfügig», schreibt das Seco. In den sechs Quartalen zuvor hatte der Index der Konsumentenstimmung durchwegs deutlich tiefere Werte verzeichnet.
Im Vergleich zum Januar zeigten sich die Konsumenten vor allem bei der Frage zur erwarteten Wirtschaftsentwicklung weniger optimistisch. Der Teilindex ist von 14 auf 5 Punkte zurückgegangen, übertrifft damit jedoch immer noch den langjährigen Mittelwert von minus 10 Punkten.
Kein guter Moment für Anschaffungen
Die Erwartungen zur Arbeitslosigkeit, zur finanziellen Lage der Haushalte und zur Möglichkeit, sparen zu können, haben sich im Vergleich zum Januar nicht oder unwesentlich verschlechtert.
Ausserdem gehen die Konsumenten, anders als im Januar, nicht davon aus, dass derzeit ein guter Augenblick für grössere Anschaffungen ist. Der entsprechende Teilindex liegt mit minus 6 Punkten auf dem langjährigen Mittel, im Vergleich zu 4 Punkten im Januar. Damals lag er überdurchschnittlich hoch.
Das Seco bezeichnet die Stimmung der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten im April als «robust» – dies im Vergleich zu den vergangenen Erhebungen seit der Aufwertung des Frankens im Januar 2015, als die Nationalbank den Franken-Euro-Mindestkurs freigegeben hatte.
Im April haben 1078 zufällig ausgewählte Konsumentinnen und Konsumenten an der Befragung zur Erhebung des Indexes teilgenommen. Generell wird die Befragung jeweils im Januar, April, Juli und Oktober durchgeführt. Dabei basiert der Index der Konsumentenstimmung auf der subjektiven Einschätzung zu künftigen Wirtschaftsaussichten, zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Entwicklung der finanziellen Situation der Haushalte.