Die Schweizer Konsumenten profitieren weiterhin nur beschränkt von Währungsvorteilen nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses. Die Konsumentenpreise sind im April um 0,2 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt der Rückgang 1,1 Prozent.
Innert Jahresfrist legten die Preise der Inlandgüter um 0,3 Prozent zu, während diejenigen der Importgüter um 5,0 Prozent sanken, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. Ein guter Teil der tieferen Importpreise geht auf den Einbruch der Ölpreise zurück, kostet doch Heizöl 25 Prozent weniger als vor einem Jahr und Benzin 14 Prozent weniger.
Der Euro notiert derzeit im Devisenhandel mit knapp 1,04 Franken um fast 15 Prozent unter dem Stand vor einem Jahr, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs fallen gelassen hat. Der Dollar ist hingegen um rund 4,5 Prozent gestiegen. Händler machen mit Blick auf die Weitergabe von Währungsvorteilen geltend, in der Schweiz seien die Löhne und Immobilienpreise höher.
Günstiger wurden im April insbesondere neue Automobile. Auch die Preise für Hotelübernachtungen und Heizöl sind gesunken. Mehr bezahlt wurde hingegen für das Sommerbekleidungssortiment.
Der Landesindex der Konsumentenpreise erreichte im April den Stand von 98,1 Punkten (Dezember 2010=100). Im März hatte die Jahresteuerung -0,9 Prozent betragen.
Die Nationalbank, welche die Preisstabilität gewähren soll, rechnet im laufenden Jahr vorübergehend mit einer Teuerung von -1,1 Prozent. Eine anhaltende negative Inflation oder gar eine Deflationsspirale sei aber nicht zu erwarten.