Die US-Wirtschaft ist zum Jahresbeginn weniger stark geschrumpft als zunächst befürchtet. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) sank im ersten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 0,2 Prozent. Bisher war noch von einem Rückgang von 0,7 Prozent die Rede gewesen.
Grund für die Revision der Daten war vor allem, dass die Amerikanerinnen und Amerikaner mehr konsumierten als bisher angenommen, wie das Handelsministerium am Mittwoch nach endgültigen Berechnungen mitteilte.
Noch vor einem Monat war das Ministerium von einem Minus von 0,7 Prozent ausgegangen. Dagegen hatte die weltgrösste Volkswirtschaft im vierten Quartal 2014 noch um 2,2 Prozent zugelegt. Experten machen den harten Winter, zahlreiche Hafenstreiks und eine schlechtere Handelsbilanz für die negative Entwicklung zum Jahresbeginn verantwortlich.
Zinswende rückt näher
Auf die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dürften die Zahlen eher wenig Auswirkungen haben. Die Fed betrachtet die Wachstumsdelle zum Jahresstart lediglich als vorübergehende Entwicklung.
Fed-Direktor Jerome Powell hat die Märkte bereits auf eine Erhöhung im September eingestimmt. Die Wirtschaft könne eine straffere Geldpolitik dann wohl wegstecken, da die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte anziehen dürfte.
Der Schlüsselzins der Fed liegt seit dem Höhepunkt der Weltfinanzkrise Ende 2008 auf dem historisch niedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent.