Die Konsumlust der Schweizer Bevölkerung hat sich deutlich eingetrübt. Nachdem der Privatkonsum während zweier Monate gestiegen war, brach er laut dem UBS-Konsumindikator im Mai ein.
Verantwortlich für die Eintrübung sei in erster Linie der rückläufige Geschäftsgang im Detailhandel, schrieben die UBS-Ökonomen heute in einem Communiqué. Der UBS-Konsumindikator fiel von 1,37 Punkten im Vormonat auf 1,05 Punkte im Mai.
Der Indikator könnte die tatsächliche Konsumentwicklung aber wegen des starken Frankens, fallenden Konsumentenpreisen und der hohen Zuwanderung unterschätzen, schrieben die Ökonomen weiter. Im ersten Quartal dieses Jahres habe sich der Privatkonsum mit einem Anstieg von 1,8 Prozent deutlich besser entwickelt als der vom UBS-Konsumindikator implizierte Wert.
UBS hält an Prognosen fest
Der Rückgang des UBS-Konsumindikators im Mai ändere denn auch nichts an der Einschätzung der Schweizer Wirtschaft. Nach Ansicht der UBS-Ökonomen dürfte die Binnenwirtschaft – insbesondere der Konsum – weiterhin überdurchschnittlich wachsen und die rückläufigen Exporte teilweise kompensieren.
Die UBS hält daher an ihren Prognosen fest: Nach Ansicht der UBS-Ökonomen wird das Bruttoinlandprodukt (BIP) im laufenden Jahr um 1,3 Prozent und der Privatkonsum um 1,9 Prozent wachsen. Die UBS hatte erst Anfang Juni die Prognosen angehoben.
Der UBS-Konsumindikator wird monatlich von den UBS-Ökonomen erstellt und zeigt jeweils mit einem Vorlauf von drei Monaten die Entwicklung des Privatkonsums in der Schweiz an.