Ein Lastwagenkonvoi mit Nahrungsmitteln und Medikamenten ist am Donnerstag in der monatelang von der syrischen Armee belagerten Stadt Madaja eingetroffen. Ein weiterer Hilfskonvoi sollte am Abend die von Rebellen umzingelten Städten Fua und Kafraja erreichen.
Dies teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit. Die beiden Konvois starteten in der Hauptstadt Damaskus. 44 Lastwagen fuhren in das etwa 40 Kilometer entfernte Madaja an der Grenze zum Libanon. 17 Lastwagen steuerten die mehrheitlich von Schiiten bewohnten Städte Fua und Kafraja in der nordwestlichen Provinz Idlib an.
Die Lastwagen hatten Nahrungsmittel und Medikamente geladen, auch medizinische Teams befanden sich in dem Konvoi. IKRK-Sprecher Pawel Krzysiek bezeichnete die Lieferung von Mehl und Hygieneartikeln als «Priorität».
Linda Tom, Sprecherin des UNO-Büros für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA), sagte, es sei besonders wichtig, dass Ärzte nach Madaja kämen, um dort die besonders Hilfsbedürftigen zu untersuchen. In den kommenden Tagen solle es noch einmal Hilfskonvois in die drei Städte geben.
Nach monatelangem Warten hatte am Montag erstmals ein Hilfskonvoi die hungernden Menschen in Madaja, Fua und Kafraja erreicht. Helfer berichteten von massiver Unterernährung unter der Bevölkerung und bezeichneten die humanitäre Lager als «katastrophal».
Madaja liegt in der Provinz Damaskus an der Grenze zum Libanon, die mehrheitlich von Schiiten bewohnten Städte Fua und Kafraja befinden sich in der nordwestlichen Provinz Idlib. Nach Angaben der Organisation Ärzte ohne Grenzen verhungerten seit Anfang Dezember allein in Madaja 28 Menschen.