Die brasilianischen Behörden haben den Kopf einer kriminellen Bande festgenommen, die für 20 Prozent der Zerstörung des Regenwalds verantwortlich gemacht wurde.
Nach sechsmonatigen Ermittlungen wurde Ezequiel Antônio Castanha am Wochenende im nordbrasilianischen Bundesstaat Para verhaftet. Ihm drohen 40 Jahre Haft wegen illegaler Abholzung, Geldwäscherei, Verschwörung sowie der Nutzung gefälschter Dokumente.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Dienstag nahm die Bande illegal Besitz von Waldstücken, rodete diese und verkaufte sie teuer an Viehbauern. Den dadurch entstandenen Schaden schätzt sie auf umgerechnet rund 215 Millionen Franken. Im Rahmen ihrer Ermittlungen hatte die Polizei schon vorher acht weitere Mitglieder der Bande gefasst.
Der Leiter des brasilianischen Umweltinstituts IBAMA, Luciano Evaristo, begrüsste den Ermittlungserfolg. Die Zerschlagung der Bande trage «zu einem erheblichen Teil» dazu bei, den illegalen Kahlschlag unter Kontrolle zu bekommen, sagte er. Sein Institut hatte dabei geholfen, die Bande aufzuspüren.
Die Regierung hatte im November bekanntgegeben, dass der Kahlschlag im Amazonasbecken binnen eines Jahres um 18 Prozent gesunken sei. Demnach wurden zwischen August 2013 und Juli 2014 insgesamt 4848 Quadratkilometer Wald abgeholzt, die zweitkleinste Fläche seit Erfassung der Daten.