Kosovo-Serben weisen KFOR-Kommandanten an Barrikade zurück

Die Serben in Nordkosovo haben den deutschen Kommandant der internationalen Schutztruppe KFOR, Erhard Drews, an einer ihrer Barrikaden an der Weiterfahrt gehindert. Das berichteten die Serben und die KFOR in Pristina.

Die Kosovo-Serben wollen mit der Blockade den Abzug der albanisch sprechenden Zöllner erzwingen (Archiv) (Bild: sda)

Die Serben in Nordkosovo haben den deutschen Kommandant der internationalen Schutztruppe KFOR, Erhard Drews, an einer ihrer Barrikaden an der Weiterfahrt gehindert. Das berichteten die Serben und die KFOR in Pristina.

Im Konvoi des Generals an der Blockade im Dorf Zupce westlich von Mitrovica sei auch der stellvertretende Chef der EU-Rechtsstaatsmission (EULEX), Andy Sparks, gewesen. Dieser dürfe die Barrikade nicht passieren, begründeten die Serben ihr Verbot. Drews habe es abgelehnt, ohne Sparks weiterzufahren. Die Serben im Norden Kosovos blockieren seit fünf Wochen den gesamten Verkehr durch 18 Barrikaden aus Schotter, Baumstämmen und schweren Baufahrzeugen.

Verschärfung der Blockade

In der letzten Woche hatten sie der KFOR-Truppe erlaubt, zur Versorgung ihrer Soldaten an den beiden Grenzübergängen Jarinje und Brnjak die Blockaden unter Aufsicht zu passieren. EULEX-Fahrzeuge werden jedoch weiter blockiert. KFOR besteht dagegen weiter auf völliger Freizügigkeit für alle Personen.

Die Serben wollen mit ihren Strassensperren erzwingen, dass die Zöllner und Polizisten der albanisch beherrschten Kosovo-Regierung von den beiden Grenzposten abgezogen werden. EULEX sorgt wegen der blockierten Strassen für deren An- und Abreise mit Helikoptern.

Die USA und die grosse Mehrheit der EU-Länder lehnen einen Abzug der Beamten der Kosovo-Regierung ab. Sie erkennen das Recht der Regierung an, an den Aussengrenzen Zöllner und Grenzpolizisten zu stationieren. Die Serben wollen dagegen die Kontrolle über die Grenzposten zurück.

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