Die serbische Minderheit im Kosovo wird sich für unabhängig erklären. Zu diesem Ziel werde am kommenden Donnerstag ein «Autonomes Parlament» gegründet, berichtete Serbenführer Momcilo Gvozdic am Freitag der Belgrader Nachrichtenagentur Beta.
Der Beschluss sei von allen massgeblichen Parteien der vier serbischen Gemeinden in Nordkosovo am gleichen Tag in Zvecan gefasst worden.
Die Ausrufung einer «Autonomen Provinz» durch die Kosovo-Serben und ihre geplante Angliederung an Serbien bedeutete das Aus für das von der EU vermittelte Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen Serbiens zum fast nur noch von Albanischstämmigen bewohnten Kosovo.
Gleichzeitig wäre damit der serbische Wunsch gescheitert, Ende Juni von den EU-Staats- und Regierungschefs grünes Licht für EU-Beitrittsverhandlungen zu erhalten.
Die Gemeindepräsidenten der vier serbischen Gemeinden im Norden Kosovos wollten noch am Freitag mit Politikern der serbischen Regierung in Belgrad zusammenkommen. Dabei will die Regierung einen letzten Anlauf nehmen, ihre Landsleute im Kosovo doch noch umzustimmen.