Die Soldaten der Kosovo-Truppe der NATO (KFOR) werden künftig voraussichtlich mit Schwerpunkt im unruhigen Norden des Landes eingesetzt. Im Norden ist auch die Schweizer Kompanie Swisscoy innerhalb der KFOR tätig.
Die Verteidigungsminister der 28 Nato-Staaten berieten am Mittwoch in Brüssel über einen entsprechenden Vorschlag. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte zu Sitzungsbeginn, die Sicherheitslage im Kosovo habe sich verbessert: «Wir werden die Auswirkungen auf die Aufstellung unserer Truppen prüfen.»
Die Sicherheitslage sei im Süden deutlich besser als im Norden, sagte der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière. «Und das muss auch seine Abbildung in den militärischen Planungen finden.» Die benötigte Truppenstärke der KFOR werde derzeit nur durch den nahezu permanenten Einsatz von Reservekräften erreicht. Darunter litten vor allem Deutschland, Österreich und Italien.
Deutschland dringt darauf, dass die Soldaten stärker auf den von Serben bewohnten Norden konzentriert werden. Die bisher vorhandene Reserve von 700 Mann, die vor allem von Deutschland, Österreich und Italien gestellt werden, soll wegfallen, wie die deutsche Nachrichtenagentur dpa schreibt.
Schweizer Einsatz
Für die Schweiz ändere sich durch diese mögliche Neuverteilung nichts, sagte Christian Catrina, Chef Sicherheitspolitik im Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Die Swisscoy bleibe mit ihrem Engagement vor Ort. Wichtig sei, dass der seit 13 Jahren dauernde Einsatz im Kosovo keine «Endlos-Mission» werde, erklärte Catrina weiter.
Das Parlament hat den Einsatz von 220 Angehörigen der Schweizer Armee zur Unterstützung der KFOR bis zum 31. Dezember 2014 genehmigt. Erst Ende September hatte der Bundesrat für die Swisscoy eine personelle Verstärkung von maximal 15 Personen für 2013 beschlossen.
Swisscoy im Norden
Seit dem 1. Januar 2012 hat die Schweiz das Kommando für das sogenannte Joint Regional Detachement (JRD)-Nord inne. Dieses regionale Kommando im Norden des Kosovo wird sie auch nächstes Jahr führen.