Beat Feuz erreicht in Wengen in der Super-Kombination den 2. Platz. Der Emmentaler, der nach der Abfahrt noch klar geführt hatte, musste sich nur Ivica Kostelic geschlagen geben.
Knapp drei Sekunden betrug vor dem Slalom die Reserve von Beat Feuz auf Ivica Kostelic. Der Kroate hatte die Abfahrt lediglich als 23. beendet, vermeintlich vorentscheidend geschlagen. Doch dann gelang dem Weltcup-Gesamtsieger des letzten Winters, der in der Vorsaison drei der vier Kombinationen für sich entschieden hatte, ein Traumlauf. Besser, so sagte Kostelic hinterher, könne er einen Slalom kaum mehr fahren. Und so kam schliesslich keiner mehr an seine Totalzeit heran, auch nicht Beat Feuz, der sich dennoch wie ein Sieger fühlen durfte.
Der Emmentaler kämpfte sich zwischen den engen Slalomstangen bravourös den Hang hinunter, und im Gegensatz zur WM des letzten Winters in Garmisch, wo er auf dem Weg zu einer Medaille in der Kombination ausgeschieden war, schaffte er auch ins Ziel. Zwei Zehntel fehlten dem 24-jährigen Berner zum ersten Sieg in einer Vielseitigkeitsprüfung, aber als Zweiter realisierte er sein mit Abstand bestes Weltcup-Ergebnis in dieser Disziplin. Zwei 10. Ränge, herausgefahren letzten Winter in Kitzbühel und in Chamonix, waren bisher seine besten Resultate in der Sparte Kombination. Als Zweiter setzte sich Feuz auch noch vor den Amerikaner Bode Miller, der 2010 die Lauberhorn-Kombination gewonnen hatte und nach der Abfahrt mit 0,78 Sekunden hinter Feuz auf Platz 2 gelegen hatte.
Ivica Kostelic holte sich seinen dritten Saisonsieg, nachdem er die Slaloms von Beaver Creek und Flachau gewonnen hatte. Insgesamt war es sein 21. Weltcup-Erfolg, der sechste in der Kombination. Damit rückte der Kroate auch in der Weltcup-Gesamtwertung Marcel Hirscher wieder näher. Der Österreicher, der sich auf die technischen Disziplinen beschränkt, liegt noch 130 Punkte vor Kostelic.
Feuz war der einzige Schweizer, der sich über seine Leistung in der Kombination wirklich freuen durfte. Silvan Zurbriggen musste sich mit Platz 12 bescheiden, und neben ihm schaffte es nurmehr der Bündner Sandro Viletta als 23. ins Klassement. Gross war der Ärger bei Marc Berthod, der eine ganz erstaunliche Abfahrt gezeigt hatte und als 12. bei Halbzeit die grosse Chance auf ein Spitzenergebnis vertat. Der Bündner schied im Slalom wie auch Marc Gisin aus.
Wengen (Sz). Weltcup-Super-Kombination der Männer: 1. Ivica Kostelic (Kro) 2:42,16. 2. Beat Feuz (Sz) 0,20 zurück. 3. Bode Miller (USA) 0,45. 4. Alexis Pinturault (Fr) 0,59. 5. Natko Zrncic-Dim (Kro) 0,79. 6. Ted Ligety (USA) 0,81. 7. Benjamin Raich (Ö) 1,11. 8. Dominik Paris (It) 1,23. 9. Kjetil Jansrud (No) 1,53. 10. Matteo Marsaglia (It) 1,73. Ferner: 12. Silvan Zurbriggen (Sz) 2,27. Ferner: 23. Sandro Viletta (Sz) 3,00. – Ausgeschieden im Slalom u.a.: Marc Berthod (Sz) und Marc Gisin (Sz). – Ausgeschieden in der Abfahrt: Christian Spescha (Sz).