Die Sanierungsarbeiten an der havarierten japanischen Atomanlage Fukushima könnten deutlich höher ausfallen als veranschlagt. Nach einer offiziellen Schätzung könnten die Kosten umgerechnet bis zu 54 Milliarden Franken und damit fünf Mal so viel wie von der Regierung geschätzt betragen.
«Wir hoffen, dass die Studie bei der Erstellung von Plänen für die Dekontamination der Wälder und Äcker und für die Rückkehr der Bewohner hilfreich sein wird», hiess es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht des staatlich unterstützten Nationalen Instituts für Industrielle Wissenschaft und Technologie.
Die Studie stellte mehrere Sanierungsmodelle für die Region vor und kalkulierte dabei auch den Abtransport und die Lagerung von verseuchtem Boden mit ein. Insgesamt würden die Kosten der Arbeiten auf «zwischen 3,13 und 5,81 Billionen Yen» geschätzt.
Es sei «wichtig, die Folgen verschiedener Sanierungsszenarien» zu untersuchen, erklärte das Institut. Die Rückkehr der Anwohner in ihre Häuser in der Katastrophenregion hänge davon ab, wie hoch die radioaktive Belastung nach den Massnahmen noch sei.
Kernschmelze im März 2011
Im Atomkraftwerk Fukushima war es infolge eines Erdbebens und eines Tsunamis im März 2011 in mehreren Reaktoren zur Kernschmelze gekommen. Die Katastrophe von Fukushima war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall von Tschernobyl 1986.
Der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks erklärte am Mittwoch ausserdem, dass Arbeiter in dem Gebäude, das Reaktor drei der Anlage beherbergt, Dampf entdeckt hätten. Es sei aber noch unklar, woher dieser komme, erklärte Tepco.
Eine mögliche Ursache sei angesammeltes Regenwasser. Bereits in der vergangenen Woche war in demselben Gebäude Dampf aufgestiegen. Kurz nach der Havarie im Frühjahr 2011 hatte eine Wasserstoffexplosion das Dach des Gebäudes abgesprengt.