Kosten von Hunger und Fehlernährung machen jährlich Billionen aus

Von Hunger, Mangelernährung oder Fettleibigkeit sind weltweit Milliarden Menschen betroffen, wobei die sozialen und die wirtschaftlichen Kosten jährlich Billionen Dollar ausmachen. Eine Kurskorrektur dieser «nicht hinnehmbaren Kosten falscher Ernährung» verlangt die UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in ihrem am Dienstag in Rom veröffentlichten Jahresbericht.

Eine übergewichtige Frau isst in einem Londoner Park ihren Lunch (Bild: sda)

Von Hunger, Mangelernährung oder Fettleibigkeit sind weltweit Milliarden Menschen betroffen, wobei die sozialen und die wirtschaftlichen Kosten jährlich Billionen Dollar ausmachen. Eine Kurskorrektur dieser «nicht hinnehmbaren Kosten falscher Ernährung» verlangt die UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in ihrem am Dienstag in Rom veröffentlichten Jahresbericht.

Auf bis zu 500 Dollar pro Kopf der Weltbevölkerung können sich nach der FAO-Berechnung die Gesundheitskosten und der langfristige Schaden durch Ernährungsfehler und Mängel summieren: An die dreieinhalb Billionen Dollar jährlich – fünf Prozent der globalen Wirtschaftsleistung – gingen durch die verschiedenen Formen von Fehlernährung verloren.

«Unser Ziel muss jetzt kein geringeres sein als die Ausrottung von Hunger und Mangelernährung», sagte FAO-Chef Graziano da Silva. Der Weg dorthin sei aber noch lang.

Um den Notstand in der Versorgung mit Nahrungsmitteln zu beheben, müssten Produzenten und Politik, Lieferanten und Konsumenten dringend neue Wege gehen. Sie sollten mehr auf Nährwert und Nachhaltigkeit achten sowie darauf, Verschwendung und Verpackungsberge zu verringern.

Jeder achte Mensch hungert

Nach den letzten FAO-Schätzungen hungern weltweit 868 Millionen Menschen – also jeder achte. Jedes vierte Kind ist von Mangelernährung betroffen, 1,4 Milliarden Menschen haben Übergewicht, zwei Milliarden ernähren sich so, dass in ihrem Essen wichtigste Nährstoffe fehlen.

Daher muss nach Ansicht der FAO-Fachleute der nährstoffreichen Nahrung mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die Regierungen, die internationalen Organisationen und der Privatsektor müssten alle gemeinsam dem Konsumenten helfen, «gesündere Entscheidungen zu fällen, Abfall zu verringern und zur Nachhaltigkeit beizutragen».

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