Die Armee vergisst eben mal so, dem Kanton Graubünden fünf Millionen Franken zu verrechnen. Im Nachhinein machen so wenigstens die Schätzungen für die Sicherheitkosten der (abgelehnten) Olympischen Winterspiele 2022 Sinn.
Kostenwahrheit! Wäre ja noch schöner, wenn die öffentliche Ordnung durch Steuergelder finanziert würde, wenn doch im Grunde nicht die Öffentlichkeit die Ordnung gefährdet. Sondern bloss ein paar durchgeknallte Fussballfans.
Kostenwahrheit! 250 Millionen Franken sollte laut Berechnungen des gescheiterten Organisationskomitees für Olympische Winterspiele in Graubünden 2022 die Sicherheit für den Mega-Anlass kosten. Reichlich tiefgestapelt, fanden die Gegner. Total realistisch fanden die Befürworter. Und verwiesen unter anderem darauf, wie saugünstig es jedes Jahr kommt, Davos während des World Economic Forum WEF von einer Bergstadt in eine Art Festung für die Wirtschaftsführer dieser Erde umzufunktionieren.
Kostenwahrheit! 2011 verrechnete die Schweizer Armee dem Kanton Graubünden eine Million Franken für ihren Einsatz am WEF. Das waren lockere vier Millionen Franken zuwenig, hat die Eidgenössische Finanzkontrolle nun herausgefunden. Vielleicht aber auch mehr? Ist schwierig herauszufinden, denn ein «nachvollziehbares und transparentes Budget» des Armee-Einsatzes in Davos sei schlicht nicht auffindbar, schreibt die Finanzkontrolle in ihrem Jahresbericht 2012.
Kostenwahrheit! Im Nachhinein machen so wenigstens die Schätzungen für das Sicherheitsbudget von Graubünden 2022 plötzlich Sinn. Aber Schwamm drüber. Die Kandidatur ist längst gescheitert. Und die Kostenwahrheit für Fussballfans bringen wir auch noch hin.