Der harte Wettbewerb unter den Rechnungsprüfern hat KPMG Schweiz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 (per Ende September) gebremst. Der Umsatz sank leicht um 1 Prozent auf 430 Mio. Franken.
„Wir haben ein solides Resultat erzielt“, sagte Finanzchef Lukas Marty am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Ins Geschäftsjahr sei man in einem recht verheissungsvollem wirtschaftlichen Umfeld gestartet. „Aber ab Frühjahr mussten wir erkennen, dass viele Kunden die Zukunft schon wieder skeptisch beurteilten.“
Die Sparte Rechnungsprüfung habe dem widrigen Umfeld Tribut zollen müssen. Der Druck der Kunden auf den Preis in der Wirtschaftssprüfung habe nochmals zugenommen. Der Umsatz sei hier um 4,3 Prozent auf 223,8 Mio. Fr. geschrumpft, obwohl man wichtige neue Kunden gewonnen habe. Der Kampf um Marktanteile sei hart gewesen.
Derzeit beschäftige sich KPMG Schweiz wieder sehr stark mit den typischen Krisenthemen Restrukturierungen, Auslagerungen und Abschreibungen, sagte Marty. Denn viele Industrieunternehmen müssten Kosten sparen, um den Margenzerfall wegen des starken Frankens zu kompensieren. Auch die zahlreichen neuen und komplizierten Regeln in der Finanzbranche bescherten viel Arbeit.
Beratung läuft besser
Besser lief es KPMG Schweiz in der Beratungssparte, die nach der Finanz- und Wirtschaftskrise neu ausgerichtet worden war. Der Umsatz legte um 4,8 Prozent auf 89,2 Mio. Fr. zu. Besonders stark war das Geschäft in der Transaktionsberatung und bei Immobilien.
Verschiedenste Schweizer Unternehmen hätten Akquisitionen im Ausland getätigt. „Wir konnten viele internationale Transaktionen begleiten“, sagte Marty.
Die Sparte Steuer- und Rechtsberatung konnte den Umsatz um 1,2 Prozent auf 117 Mio. Fr. steigern. Damit habe man das Rekordergebnis des Vorjahres übertroffen. KPMG habe Marktanteile gewonnen, sagte Marty. Ausschlaggebend für das positive Resultat waren insbesondere die um sich greifende Staatsverschuldung und der immer intensivere internationale Steuerwettbewerb.