Stefan Kraft gewinnt das Skifliegen in Planica mit Weiten von 243 und 240,5 m überlegen und steht vor dem erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups.
Der 23-jährige Österreicher führt vor dem abschliessenden Springen am Sonntag mit 86 Punkten vor dem Polen Kamil Stoch, der am Freitag Fünfter wurde. Der Sieger eines Weltcupspringens erhält 100 Zähler. Und auch die kleine Kristallkugel für die Spezialwertung im Skifliegen hat der Salzburger wohl bereits in trockene Tücher gelegt. Der Vorsprung auf Andreas Wellinger beträgt 92 Zähler.
Der Salzburger ist nach seinen zwei WM-Goldmedaillen, dem Skiflugweltrekord und dem Sieg bei der neuen Raw-Air-Tour durch Norwegen der Mann des Winters. Jetzt holt sich der 23-Jährige zusätzlich seinen ersten Sieg im Gesamtweltcup sowie die kleine Kugel im Skifliegen. Als einziger prestigeträchtiger Titel dieses Winters ging die Vierschanzentournee nicht an Kraft, sondern an Stoch.
Kraft siegte am Freitag vor den Deutschen Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler. Das Trio stand bereits bei den Weltmeisterschaften in Lahti von der Normalschanze in gleicher Reihenfolge auf dem Podest. Dies zeigt: Wer in Form ist, fliegt auf jeder Schanze gut. Egal, ob die Flüge nur 100 m oder gegen 250 m weit gehen.
Simon Ammann erreichte mit 231 und 228 m solide Weiten, die mit dem 19. Rang belohnt wurden. Weil das Mittelfeld diesmal eng beisammen lag, büsste der Toggenburger wegen der mässigen Landungen ein paar Positionen ein. «Auch wenn heute nicht mein bester Tag war, bin ich mit den Flügen zufrieden. Dreimal die Hillsize übertroffen, das passt schon», sagte der 35-Jährige. «Nun hoffe ich, dass noch etwas Energie für das Teamspringen und das Finale vom Sonntag übrig ist», fügte er an.