Der Slowene Robert Kranjec wird in Vikersund in zwei Durchgängen Skiflug-Weltmeister und somit Nachfolger von Simon Ammann. Der Titelverteidiger belegt nur Rang 14.
Simon Ammann darf sich in Norwegen zurecht über Wettkampfpech beklagen. Er war chancenlos. Wenn der Toggenburger 180 m weit fliegt, Gregor Schlierenzauer bei 174,5 m aufsetzt und wenige Minuten später Robert Kranjec auf 244 m segelt, dann entscheidet auch der Wind über Sieg und Niederlage.
Von einer reinen Lotterie zu sprechen wäre übertrieben, zumal die Wind- und Anlaufregel die unterschiedlichen Verhältnisse teilweise kompensiert und Kranjec zwei Weltklasseflüge zeigte. Doch Ammann hatte mit den Winden in beiden Durchgängen Pech, unter diesen Umständen kann kein Springer eine Medaille gewinnen. 203 m und Zwischenrang 7 sowie 180 m waren das Resultat.
Am Samstag waren die Windverhältnisse nur geringfügig besser als am Freitag, als der erste Wettkampftag abgebrochen worden war. Wegen des zähflüssigen Verlaufs des Wettkampfs entschied die Jury, den Weltmeister in zwei statt wie geplant in drei Umgängen zu küren. Der Kronfavorit Martin Koch vergab Gold bei einem Sturz im Auslauf bei seinem 243-m-Satz im zweiten Durchgang. Immerhin reichte es für den Kärntner noch zu Bronze. Kranjec, der 217,5 und 244 m in den Hang legte , siegte nur drei Zähler vor dem Norweger Rune Velta.
Den weitesten Flug des Tages zeigte Anders Fannemel im ersten Umgang. Mit 244,5 m kam er bis auf zwei Meter an den Weltrekord heran. Auch Fannemel, der trotz des Monsterflugs bloss den vierten Zwischenrang eingenommen hatte, wurde in der Reprise durch den Rückenwind nach 180 m auf den Hang gedrückt.
Vikersund (No). WM. Skifliegen. Schlussklassement nach zwei Durchgängen: 1. Robert Kranjec (Sln) 408,7 (217,5 m/244 m). 2. Rune Velta (No) 405,7 (217,5/234,5). 3. Martin Koch (Ö) 386,2 (218/243). 4. Severin Freund (De) 372,6 (210,5/208,5). Ferner: 14. Simon Ammann (Sz) 328,8 (203/180).