Krankenkassen sollen Medikamente immer direkt bezahlen müssen

Chronisch kranke Menschen sollen teure Medikamente nicht im Voraus bezahlen müssen. Die Gesundheitskommission des Ständerats (SGK) hat dem Grundsatz zugestimmt, dass Krankenkassen Medikamente direkt bezahlen müssen. Dies teilten die Parlamentsdienste mit.

Künftig kein Vorauszahlen mehr für Chronisch Kranke (Archiv) (Bild: sda)

Chronisch kranke Menschen sollen teure Medikamente nicht im Voraus bezahlen müssen. Die Gesundheitskommission des Ständerats (SGK) hat dem Grundsatz zugestimmt, dass Krankenkassen Medikamente direkt bezahlen müssen. Dies teilten die Parlamentsdienste mit.

Einstimmig unterstützte die Kommission eine parlamentarische Initiative von Nationalrätin Margrit Kessler (GLP/SG), die die Abrechnung nach dem System des Tiers payant verlangt. Heute sind noch rund 12 Prozent der Versicherten bei den Medikamenten im System des Tiers garant versichert.

Das bedeutet, dass sie Medikamente zunächst selber bezahlen müssen und den Betrag anschliessend von der Krankenkasse erstattet bekommen. Gerade bei teuren Medikamenten kann dies die finanziellen Möglichkeiten der Patientinnen und Patienten übersteigen.

Dadurch erreichen gewisse Krankenkassen, dass ihre teuren Risikopatienten zu einer Kasse wechseln, bei der sie die Medikamente nicht zuerst selbst bezahlen müssen. Dieser Risikoselektion soll mit einer Änderung des Krankenversicherungsgesetzes einen Riegel geschoben werden.

Die SGK des Nationalrats hat der Initiative im Januar zugestimmt. Nach dem Entscheid der Schwesterkommission kann sie nun eine Gesetzesvorlage ausarbeiten.

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