Krankenkassenprämien steigen wohl stärker als angenommen

Die Krankenkassenprämien könnten 2014 stärker ansteigen als bisher angenommen. Im August war der Vergleichsdienst bonus.ch noch von einem Anstieg von 1 bis 1,5 Prozent ausgegangen, comparis.ch im Juli von 2 Prozent. Nun rechnen beide mit einem Plus um 2,5 Prozent.

Bundesrat Alain Berset vor den Medien zu den Prämien 2013 (Archiv) (Bild: sda)

Die Krankenkassenprämien könnten 2014 stärker ansteigen als bisher angenommen. Im August war der Vergleichsdienst bonus.ch noch von einem Anstieg von 1 bis 1,5 Prozent ausgegangen, comparis.ch im Juli von 2 Prozent. Nun rechnen beide mit einem Plus um 2,5 Prozent.

Der Vergleichsdienst Bonus.ch relativiert seine Anstiegsprognose für die Krankenkassenprämien. Vor einem Monat noch ging Bonus.ch von einem Anstieg um 1 bis 1.5 Prozent aus. Dieser Wert wurde nun nach oben korrigiert, neu wird von einem Anstieg um durchschnittlich 2.6 Prozent ausgegangen. Leicht tiefer ist die Prognose von comparis.ch, dort rechnet man mit einem Anstieg von 2,4 Prozent.

Bonus.ch stützt sich auf die Zahlen von mehreren Versicherern, die zusammen mehr als die Hälfte der Versicherten als Kunden haben. Die Berechnungen von comparis.ch beruhen auf den provisorischen Prämien von Krankenkassen, bei denen knapp zwei Drittel der Versicherten in der Grundversicherung angeschlossen sind.

Gemäss Comparis steigen gesamtschweizerisch insbesondere die Prämien der Versicherten mit hoher Franchise und mit Hausarztmodell überdurchschnittlich an.

Stärkster Anstieg in Glarus

In der Region Basel rechnet Comparis mit einem Anstieg zwischen 1.2 Prozent (BS) und 2.3 Prozent.

Glarus liegt mit einem erwarteten Prämienanstieg von 3,9 Prozent (comparis) respektive 3,6 Prozent (bonus) am deutlichsten über dem Durchschnitt.

Auch in Luzern drohen die Prämien mit 3,8 Prozent (3,5 Prozent) stark zu steigen, ebenso im Kanton Appenzell Ausserrhoden, wo mit einem Plus von zwischen 3,2 Prozent (bonus) und 3,8 Prozent (comparis) gerechnet werden muss.

Beide Vergleichsdiensten gehen davon aus, dass die Tessiner im nächsten Jahr den kleinsten Prämienanstieg erwarten können. Nur leicht dürfte der Anstieg gemäss bonus.ch auch in Zug oder Basel-Stadt ausfallen. Comparis.ch rechnet daneben auch in den Kantonen Jura, Neuenburg, Basel-Land mit einem nur leichten Anstieg.

Weit auseinanderliegende Prognosen

Zum Teil liegen die Prognosen der beiden Vergleichsdienste für die einzelnen Kantone weit auseinander. Während comparis.ch beispielsweise für die Waadt mit einem Anstieg von nur 2,1 Prozent rechnet, geht bonus.ch von 3,2 Prozent aus.

Besonders stark differieren die Prognosen in zwei Kantonen: Für Neuenburg rechnet comparis.ch mit einem Plus von 1,3 Prozent,bonus.ch dagegen von 2,7 Prozent. Dies ist ein Unterschied von 1,4 Prozentpunkten.

Bei Schaffhausen liegen die Prognosen um 1,3 Prozentpunkte auseinander. Dort rechnet bonus.ch, dass die Prämien um 2,2 Prozent, und comparis.ch, dass die Prämien um 3,5 Prozent steigen. Ein Unterschied, der für die betroffenen Prämienzahler durchaus von Wichtigkeit ist.

Prämien können auch um 5 Prozent steigen

Bonus.ch weist in seiner Mitteilung darauf hin, dass es sich bei seinen Berechnungen nur um Durchschnittswerte handelt. Vor allem bei kleinen und mittleren Kassen könne der Anstieg auch bei 4 Prozent liegen.

Auch hänge die künftige Prämie von der Franchisenwahl oder vom Alter ab. Über ein Viertel der Prämien steige gar um über 5 Prozent.

Im August hatte Gesundheitsminister Alain Berset einen moderaten Prämienanstieg in Aussicht gestellt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) veröffentlicht seine Prämienberechungen für das kommende Jahr normalerweise Ende September.

In unserer Wochenausgabe vom 13. September 2013 widmeten wir uns den Gesundheitskosten. Hier können Sie alles nachlesen:

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