Die Berner Krankenversicherung KPT hat 2016 einen Verlust von 14,2 Millionen Franken erlitten, nach einem Plus von 1,5 Millionen im Vorjahr. Die Leistungen in der Grundversicherung hätten deutlich zugenommen, teilte die KPT am Dienstag mit.
Angestiegen waren die Leistungen um 4,7 Prozent Prozent auf 1,6 Milliarden Franken. Diesen stehen Prämieneinnahmen von 1,7 Milliarden Franken gegenüber, ein Plus von 2,9 Prozent.
Bei den Kosten pro Versicherten zeige sich ein besonders prägnanter Anstieg bei den Ärzten, den Physiotherapeuten und Medikamenten in der Grundversicherung, schreibt die KPT in ihrem Communiqué. Zudem halte der Trend der Spitäler an, stationäre Eingriffe in den ambulanten Bereich zu verschieben.
«Weil ambulante und stationäre Leistungen unterschiedlich finanziert werden, verlagern sich die Gesundheitskosten schleichend von den Steuerzahlern (Kantonen) zu den Prämienzahlern (Versicherern)», heisst es weiter. Die Politik müsse das korrigieren, indem sie für eine einheitliche Finanzierung von ambulant und stationär sorge.
Potenzial für bessere Tarifverträge
Mit den Prämien für dieses Jahr habe die KPT die nötigen Schritte unternommen, um die Grundversicherung wieder ins Gleichgewicht zu bringen, lässt sich KPT-Direktor, Reto Egloff, zitieren. Das letzte Jahr sei ein Übergangsjahr gewesen. «Wir gehen davon aus, dass wir die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Grundversicherungsbereich geforderte Solvenzquote wieder zu 100 Prozent erfüllen», so Egloff weiter.
In der Zusatzversicherung schreibt die KPT einen Gewinn von 7 Millionen Franken (Vorjahr: 20 Millionen). Laut Mitteilung gibt es in der Zusatzversicherung Potenzial angemessene Tarife auszuhandeln. Bereits letztes Jahr habe die KPT einen Tarifvertrag mit der Privatklinikgruppe Swiss Medical Network (ehemals Genolier Swiss Medical) abgeschlossen.