In Hannover und Frankfurt ist es nach den Versammlungen von Gegnern und Anhängern der dortigen Pegida-Ableger zu Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden in Hannover 29 Menschen verletzt, in Frankfurt 28. Die meisten Verletzten sind Polizisten.
Auf dem Hannoveraner Opernplatz hatten sich am Montagabend rund 240 Anhänger der Anti-Islam-Bewegung Hagida versammelt. Dabei verstiessen laut Polizei mehrere Teilnehmer gegen das Vermummungsverbot und wurden vorläufig festgenommen.
Zu einer Gegenversammlung kamen etwa 700 linksgerichtete Demonstranten. Überdies strömten etwa 1000 Menschen zu einem multireligiösen Friedensgebet sowie einer Kundgebung des Bündnisses «Bunt statt Braun» zur Marktkirche. Bis zu 2000 Hagida-Gegner sammelten sich im Anschluss auf dem Platz der Weltausstellung. Laut Polizei flogen Böller und Flaschen, mehrere vermummte Gegendemonstranten wurden festgenommen.
Es seien 22 Strafanzeigen gegen Hagida-Anhänger unter anderem wegen des Werfens von Feuerwerkskörpern eingeleitet worden sowie 29 Strafanzeigen gegen Hagida-Gegner, teilte die Polizei mit. Unter den 42 Festgenommenen waren demnach 22 linksgerichtete Demonstranten. Alle seien später wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Unter den 29 Verletzten in Hannover waren 25 Polizisten.
In Frankfurt gab es laut Polizei 27 leicht verletzte Polizisten und einen durch einen Pegida-Anhänger leicht verletzten Teilnehmer der dortigen Gegenkundgebung. Die Polizei in Frankfurt nahm acht Menschen wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung fest.
In Frankfurt hatten 12’000 Menschen an einer gegen Pegida gerichteten Versammlung vor dem Frankfurter Römer teilgenommen, 4500 Demonstranten beteiligten sich an einer weiteren Demonstration gegen die von 120 Menschen besuchte Frankfurter Pegida-Kundgebung.
Zu den Krawallen kam es zwischen Beteiligten dieser beiden Veranstaltungen. Laut Polizei wurden Flaschen, Steine, Farbbeutel und Eier in Richtung der Pegida-Demonstration und der Polizei geworfen. Ausserdem sei versucht worden, einen Polizeiwagen in Brand zu stecken.