Krebsdrama „Halt auf freier Strecke“ gewinnt Deutschen Filmpreis

Das Krebs-Drama „Halt auf freier Strecke“ von Andreas Dresen ist zum besten Film des Jahres gewählt worden. Die Produktion über einen an einem Hirntumor erkrankten Mann wurde am Freitagabend im Friedrichstadtpalast in Berlin auf der Gala zum 62. Deutschen Filmpreis mit der Goldenen Lola ausgezeichnet.

Otto Mellies wurde als bester Nebendarsteller ausgezeichnet (Bild: sda)

Das Krebs-Drama „Halt auf freier Strecke“ von Andreas Dresen ist zum besten Film des Jahres gewählt worden. Die Produktion über einen an einem Hirntumor erkrankten Mann wurde am Freitagabend im Friedrichstadtpalast in Berlin auf der Gala zum 62. Deutschen Filmpreis mit der Goldenen Lola ausgezeichnet.

Der Film erhielt drei weitere Auszeichnungen: Als bester Regisseur wurde Dresen geehrt, als bester Hauptdarsteller Milan Peschel, als bester Nebendarsteller Otto Mellies. Die Goldene Lola ist mit 500’000 Euro dotiert.

Das mit acht Nominierungen als Favorit ins Rennen gegangene DDR-Drama „Barbara“ von Christian Petzold erhielt dagegen nur einen „Trostpreis“ – den Filmpreis in Silber (425’000 Euro).

Der Filmpreis in Bronze ging an das Neonazi-Drama „Kriegerin“ von David Wnendt.

Gleich sechs Lola-Trophäen gingen an Roland Emmerichs Shakespeare-Drama „Anonymus“ – allerdings nur in Nebenkategorien wie Schnitt, Maskenbild oder Szenenbild.

Zur besten Schauspielerin wurde Alina Levshin gewählt. Die 27-Jährige wurde für ihre Rolle als Neonazi in „Kriegerin“ ausgezeichnet.

Eine Lola für schweizer Produktion

Eine Lola ging auch an die schweizerisch-deutsche Koproduktion „Hell“ des gebürtigen Baslers Tim Fehlbaum – für die beste Filmmusik (Lorenz Dangel). Fehlbaums Endzeit-Thriller war in sechs von 16 Kategorien nominiert. Neben der Königsklasse Bester Spielfilm, waren es die Sparten Szenebild, Kostümbild, Maskenbild, Filmmusik und Tongestaltung.

„Hell“ war zuvor auch für den Schweizer Filmpreis Quartz in den Sparten Bester Spielfilm und Bestes Drehbuch aufgestellt, ging aber leer aus. Auch den „Prix du Public“ der Solothurner Filmtage verpasste er. Dafür gab es einen Zürcher Filmpreis und Auszeichnungen an kleineren Festivals in Spanien und Portugal.

Der Deutsche Filmpreis ist mit knapp drei Millionen Euro der höchstdotierte deutsche Kulturpreis.

Dokumentarfilm über Richter gewinnt

Die Produktion „Gerhard Richter Painting“ von Corinna Belz wurde als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Der Beitrag, in dem Belz den Maler Richter unter anderem in seinem Atelier begleitete, erhielt die mit 200’000 Euro dotierte Auszeichnung. Richter gilt derzeit als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart und erzielt bei Auktionen Höchstpreise.

Emotionaler Höhepunkt war die Verleihung des Ehrenpreises an den Kameramann Michael Ballhaus. Die Präsidentin der Filmakademie, Iris Berben, würdigte den 76-Jährigen als „Kameragott“. Er sei einer der Grössten seines Fachs, aber Allüren seien ihm fremd, sagte Berben. „Du hast von allem mehr – mehr Begabung, Fleiss, Leistungsbereitschaft und Emotion.“

Die rund 1800 Zuschauer gaben lange Standing Ovations. Ballhaus („Departed – Unter Feinden“, „Zeit der Unschuld“) sagte: „ich bin zutiefst gerührt.“ Er wolle Geschichten erzählen und Gefühle in den Menschen erwecken.“ Vielleicht ist mir das gelungen.“

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