Die Kreditvergabe in China schrumpft stärker als erwartet. Die Banken des Landes vergaben im Oktober neue Darlehen im Umfang von 548,3 Mrd. Yuan (umgerechnet rund 86 Mrd. Franken), wie offizielle Daten vom Freitag belegen. Experten hatten mit 650 Milliarden Yuan (102 Mrd. Franken) gerechnet.
Im Vormonat lag das Gesamtvolumen noch bei 857,2 Milliarden Yuan (134,6 Mrd. Franken). Die Daten sind ein weiteres Indiz dafür, dass die Konjunktur an Schwung verliert. Damit steigt auch das Risiko, dass das von der Regierung in Peking angepeilte Wirtschaftswachstum von 7,5 Prozent dieses Jahr nicht erreicht wird.
Erschwerend kommt hinzu, dass die grössten Firmen weit höher verschuldet sind als vor der Finanzkrise. Dies geht aus einer Studie der Ratingagentur S&P hervor. Das Schuldenniveau der Firmen sei 2013 fünfmal so hoch wie 2007 gewesen.
Die Agentur sagt den Firmen schwere Zeiten voraus. Wegen der konjunkturellen Abkühlung in der Volksrepublik müssten sie sich auf verstärkte Risiken gefasst machen.
Ende 2008 hatte die Regierung ein fast 600 Milliarden Dollar schweres Programm zur Stützung der Wirtschaft aufgelegt. Einige Unternehmen hätten damals Projekte gestartet, ohne dafür ein tragfähiges Geschäftsmodell zu haben.