Kreml-Kritiker Nawalny nach Verbüssung seiner Haft freigelassen

Nach vollständiger Verbüssung seiner 15-tägigen Haftstrafe ist der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny am Montag wieder auf freien Fuss gekommen. Nawalny prangert seit Jahren die Korruption in Russland an.

Nach Verbüssung seiner Haftstrafe ist der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny freigelassen worden. (Archiv) (Bild: sda)

Nach vollständiger Verbüssung seiner 15-tägigen Haftstrafe ist der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny am Montag wieder auf freien Fuss gekommen. Nawalny prangert seit Jahren die Korruption in Russland an.

Der Oppositionspolitiker sei auf die Minute genau nach 15 Tagen freigelassen worden, sagte Nawalnys Kampagnenleiter Leonid Wolkow vor Dutzenden Journalisten, die vor einer Haftanstalt im Norden Moskaus warteten.

Die Sicherheitsbehörden hatten Nawalny laut Wolkow kurz vor seiner Freilassung in eine andere Haftanstalt im Süden der russischen Hauptstadt verlegt, offenbar um die Berichterstattung über seine Freilassung zu behindern.

Nawalny war am 26. März bei einer Kundgebung festgenommen worden, die im Rahmen landesweiter Protestmärsche gegen den russischen Staatschef Wladimir Putin stattgefunden hatte. Bereits am nächsten Tag wurde er in einem Schnellverfahren zu 15 Tagen Haft und umgerechnet 325 Euro Strafe verurteilt.

Das Moskauer Gericht legte dem 40-jährigen Oppositionsführer zur Last, sich seiner Festnahme widersetzt zu haben; dafür erhielt er die Haftstrafe. Die Geldbusse wurde wegen Aufrufs zu einer ungenehmigten Kundgebung verhängt. Ausser Nawalny waren hunderte weitere Demonstranten festgenommen worden. Das EU-Parlament verlangte ihre sofortige Freilassung.

Der bekannte Blogger Nawalny prangert seit Jahren Korruption in Russland an. Anfang Februar wurde er in einem neu aufgerollten Prozess abermals zu fünf Jahren Haft auf Bewährung wegen Veruntreuung verurteilt. Der 40-Jährige kündigte daraufhin an, trotzdem bei der für März 2018 geplanten Präsidentschaftswahl gegen Putin anzutreten.

Die jüngsten Proteste entzündeten sich unter anderem an einem Bericht Nawalnys, in dem Ministerpräsident Dmitri Medwedew vorgeworfen wird, über ein undurchsichtiges Netzwerk von Stiftungen ein Immobilienimperium zu kontrollieren. Nach längerem Schweigen wies Medwedew den Vorwurf vergangene Woche als «Quatsch» zurück.

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