Der Kreml hat Korruptionsvorwürfe aus dem US-Finanzministerium gegen Präsident Wladimir Putin als Verleumdung zurückgewiesen.
Die bilateralen Beziehungen seien aber derzeit so schlecht, «dass eine solche Lüge sie kaum noch komplizierter machen kann», sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau.
Am Vorabend hatte der britische Sender BBC einen Dokumentarfilm über angebliche Korruption in der Moskauer Führung unter Putin gezeigt, in der auch US-Vizefinanzminister Adam Szubin zu Wort kam. «Wir sehen, dass er seine Freunde reich macht, seine engen Gefährten, und bei der Verfügung über Staatsvermögen die an den Rand drängt, die er nicht als Freunde sieht», sagte Szubin nach BBC-Angaben.
«Für mich ergibt das ein Bild von Korruption.» Angeblich beziehe der russische Präsident ein jährliches Staatssalär in Höhe von etwa 110’000 Dollar. Das entspreche aber nicht Putins «wirklichem Reichtum». Der Präsident verfüge über eine «lange Erfahrung», seine wahre finanzielle Lage zu verschleiern.
Zu einem von der BBC erwähnten Geheimbericht der CIA aus dem Jahr 2007, der Putins Vermögen auf 40 Milliarden Dollar schätzte, wollte sich Szubin nicht äussern.
Wegen der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland und der Hilfe für die Separatisten in der Ostukraine haben die USA und die EU Sanktionen gegen viele Mitglieder von Putins Führung verhängt.
Der BBC-Bericht entbehre jeder Grundlage, sagte Peskow nach Angaben der Agentur Interfax. Das Verhältnis zwischen London und Moskau ist auch gespannt, weil die britische Justiz Putin vorwirft, die Ermordung des Kreml-Kritikers Alexander Litwinenko 2006 möglicherweise gebilligt zu haben.