Papst Franziskus hat am Karfreitagabend den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum in Rom geleitet. An der abendlichen Zeremonie mit dem Pontifex vor Roms Wahrzeichen beteiligten sich zehntausende Gläubige, Pilger und Touristen.
Papst Franziskus hat am Karfreitagabend den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum in Rom geleitet. An der abendlichen Zeremonie mit dem Pontifex vor Roms Wahrzeichen beteiligten sich zehntausende Gläubige, Pilger und Touristen.
Viele von ihnen hatten stundenlang auf den Beginn der Zeremonie vor dem Kolosseum gewartet. Der Papst betete vor dem antiken Amphitheater im Schein von unzähligen Kerzen und Fackeln.
Er folgte der Zeremonie von einem Pavillon auf dem Palatin-Hügel aus. Kardinalvikar Agostino Vallini, Stellvertreter des Papstes in der Diözese Rom, trug zu Beginn der Zeremonie das schlichte, schwarze Holzkreuz.
Die Texte für die 14 Kreuzweg-Meditationen stammten aus der Feder des Erzbischofs von Campobasso, Giancarlo Bregantini, der in Italien als Mahner gegen die Mafia bekannt ist. Flüchtlingsproblematik, Rassismus, die Wirtschaftskrise, Finanzspekulationen und Arbeitslosigkeit sind Themen, mit denen sich Bregantinis Meditationen befassten.
Gelesen wurden die Meditationen von der bekannten italienischen Schauspielerin Virna Lisi. Vor Beginn des Kreuzwegs hatte der Papst mit einem Gottesdienst im Petersdom des Leidens und Sterbens Jesu gedacht. Nach Lesungen aus der Heiligen Schrift und den Grossen Fürbitten stand die Verehrung des Kreuzes im Zentrum der Feier.
Zahlreiche Kardinäle und Bischöfe sowie beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomaten nahmen an der Zeremonie teil. Der Kreuzweg ist die längste der Osterliturgien und dauert beinahe drei Stunden. Er gilt als stimmungsvollste Liturgie der Karwoche.
Weitere Höhepunkte der Kar- und Ostertage im Vatikan sind am Sonntagvormittag die Ostermesse des Papstes auf dem Petersplatz (10.30 Uhr) und um die Mittagszeit der feierliche Segen «Urbi et orbi». Am Gründonnerstag hatte der Papst zwölf Menschen mit Behinderung die Füsse gewaschen.