Krise in Italien lässt Kriminalitätsrate wachsen

Die schwere Rezession in Italien schlägt sich in der Kriminalitätsstatistik nieder. Nach drei Jahren sinkender Verbrechenszahlen ist es 2011 in Italien zu einer Trendwende gekommen.

Italienische Carabinieri während einer Fahndung - die Verbrechenszahl in Italien steigt wieder (Symbolbild) (Bild: sda)

Die schwere Rezession in Italien schlägt sich in der Kriminalitätsstatistik nieder. Nach drei Jahren sinkender Verbrechenszahlen ist es 2011 in Italien zu einer Trendwende gekommen.

In ganz Italien wurden im vergangenen Jahr 2,76 Millionen Verbrechen angezeigt. Dies entspricht einer Zunahme von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 4557 Delikte wurden pro 100’000 Einwohner gemeldet, wie am Dienstag aus den Angaben des Innenministeriums in Rom hervorging.

Schwarzes Schaf ist die Provinz Mailand mit 294’875 Verbrechen. Das sind 7360 Delikte pro 100’000 Einwohner. Es folgen Rimini, Bologna, Turin, Rom und Genua. Die Provinzen, in denen gegenüber 2010 die Zahl der Verbrechen am stärksten gewachsen ist, liegen alle im Norden: Forli, Livorno, Rimini, Ravenna und Lucca.

2011 ist vor allem die Zahl der Wohnungseinbrüche und Taschendiebstähle stark gestiegen. 204’000 Wohnungseinbrüche wurden 2011 angezeigt, das sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr.

Junge Delinquenten

Bei Taschendiebstählen wurde ein Wachstum von 16 Prozent auf 134’000 gemeldet. Angezeigt wurden 2011 ausserdem 40’600 Überfälle, was einem Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Betroffen waren vor allem Geschäfte. Rückläufig ist dagegen die Zahl der Autodiebstähle, wenn auch um 0,7 Prozent lediglich minim. Es wurden 126’999 Fälle registriert.

Die zunehmende Zahl von Diebstählen und Überfällen führen Experten auf die Krise im Land zurück. Immer mehr Jugendliche seien vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.

Die meisten Delikte wurden von Männern im Alter zwischen 15 und 25 Jahren verübt. Dazu seien die Präventionsbemühungen der Ordnungshüter wegen Einsparungen und struktureller Mängel schwächer geworden.

Nächster Artikel