Hoffnungsschimmer bei der skandalerprobten Royal Bank of Scotland (RBS) : Die staatlich gestützte Bank hat erstmals seit anderthalb Jahren wieder Geld verdient. Unter dem Strich stand im ersten Quartal 2013 ein Plus von 393 Mio. Pfund (rund 569 Mio. Fr.) nach einem Verlust von 1,55 Mrd. Pfund (-2,2 Mrd. Fr.) im Vorjahresquartal.
Die Bank profitierte dabei laut eigenen Angaben vom Freitag von einer deutlich gesunkenen Vorsorge für Kreditausfälle und gesunkener Kosten. Zudem fielen dieses Mal so gut wie keine Sonderbelastungen an. Zuletzt hatten immer wieder ausserordentliche Kosten für Rechtsstreitigkeiten, Altlasten und Bucheffekte das Ergebnis vermasselt.
Das Kreditinstitut will seine Restrukturierung im kommenden Jahr abschliessen und damit den Weg für einen Ausstieg des Staats bereiten. Die RBS musste im Zuge der Finanzkrise vom Staat gestützt werden, mittlerweile gehören 82 Prozent der Aktien den britischen Steuerzahlern.
Abschluss des Umbaus 2014
Unter Bankchef Stephen Hester hat die RBS inzwischen 900 Mrd. Pfund an Wertpapieren verkauft und konzentriert sich auf die Kreditvergabe an britische Konsumenten und kleine Unternehmen. «Wir gehen davon aus, den Umbau im Laufe von 2014 substanziell abzuschliessen», sagte Hester.
Mittlerweile sei eine anziehende Kreditnachfrage zu bemerken. Die Bank verfüge über ausreichend Mittel, um die Konjunkturerholung zu unterstützen.
Dennoch steht das Institut weiter vor grossen Aufgaben. So forderte die britische Bankenaufsicht im März, dass die Geldhäuser bis Ende des Jahres ihr Kapital um 25 Mrd. Pfund erhöhen, um sich gegen künftige Verluste zu wappnen. Experten gehen davon aus, dass davon RBS besonders stark betroffen ist.