Weil kein afroamerikanischer Schauspieler oder Regisseur für einen Oscar nominiert wurde, ist in den USA ein Sturm der Entrüstung entbrannt. Kaum waren die Kandidaten verkündet, fand sich auf Twitter schon der Hashtag #OscarsSoWhite.
«Bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 gab es mehr Vielfalt», schrieb ein Nutzer. Ein anderer Kritiker prägte den Ausdruck «Unerträgliche Weissheit des Seins.» Auch der liberale Blog ThinkProgress merkte an, dass im zweiten Jahr in Folge kein schwarzer Schauspieler für den begehrten Preis nominiert worden sei.
Bereits im vergangenen Jahr waren die Oscar-Nominierungen deshalb scharf kritisiert worden. Über die Oscar-Nominierungen befanden rund 6000 Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles.
Der Western-Thriller «The Revenant» geht als grosser Favorit in die diesjährige Oscar-Verleihung. Der Film über den Rachefeldzug eines Abenteurers in der nordamerikanischen Wildnis wurde am Donnerstag in Los Angeles für zwölf Oscars nominiert, unter anderem in der Königskategorie «Bester Film». Auch Regisseur Alejandro González Iñárritu und Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio sind Anwärter auf einen der begehrten Filmpreise.
Ebenfalls grosse Chancen auf einen Oscar haben der Endzeitfilm «Mad Max: Fury Road» mit zehn Nominierungen und der Weltraum-Streifen «The Martian» mit sieben Nominierungen. In je sechs Kategorien nominiert sind Steven Spielbergs Agentenfilm «Bridge of Spies» und das lesbische Liebesdrama «Carol».