Kritik an FBI nach Anschlag auf Boston-Marathon

Nach dem Bombenanschlag von Boston gerät die US-Bundespolizei FBI immer mehr in die Kritik. Die Kongressabgeordneten Michael McCaul und Peter T. King sprachen von einem «geheimdienstlichen Versagen», wie die «New York Times» am Montag berichtete.

FBI-Agenten in Boston (Archiv) (Bild: sda)

Nach dem Bombenanschlag von Boston gerät die US-Bundespolizei FBI immer mehr in die Kritik. Die Kongressabgeordneten Michael McCaul und Peter T. King sprachen von einem «geheimdienstlichen Versagen», wie die «New York Times» am Montag berichtete.

Der Fall werfe ernsthafte Fragen über die Wirksamkeit der Terrorismusbekämpfung in den USA auf, schrieben die beiden Republikaner in einem an das FBI, das Heimatschutzministerium und den Chef der Nationalen Nachrichtendienste adressierten Brief, aus dem auch «USA Today» zitierte.

McCaul ist der Vorsitzende des Ausschusses für Heimatschutz im US-Repräsentantenhaus und hat Zugang zu Geheimdienstinformationen. Auch King ist Terrorismusexperte.

Der getötete mutmassliche Attentäter Tamerlan Zarnajew sei bereits der fünfte Verdächtige seit den Anschlägen vom 11. September 2001, dem Verstrickungen in einen terroristischen Angriff vorgeworfen werden, während er unter FBI-Beobachtung stehe, hiess es.

Tamerlan stand auf FBI-Liste

Das FBI hatte Tamerlan als «radikalen Islamisten» im Visier und auf Wunsch einer ausländischen Regierung überprüft. Laut US-Medien bestätigte die Behörde inzwischen, dass es sich dabei um Russland gehandelt habe.

FBI-Agenten hatten Tamerlan und Familienangehörige verhört. Die für die innere Sicherheit zuständige Bundespolizei nahm ihre Untersuchungen aber nicht wieder auf, als Tamerlan im Sommer 2012 von einer sechsmonatigen Reise nach Dagestan und Tschetschenien in die USA zurückkehrte, wie Mitarbeiter einräumten. Nach Informationen der «New York Times» hatte er sich nach seiner Rückkehr radikalisiert.

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