Im Duell der Start-Verlierer zählt für Kamerun und Kroatien in der Gruppe A nur der Sieg, wenn sie sich um Mitternacht Schweizer Zeit in der Dschungel-Hauptstadt Manaus gegenüber stehen.
Die Kroaten boten im Eröffnungsspiel gegen Brasilien eine respektable Leistung. Bis zum für sie so verhängnisvollen Elfmeter-Pfiff des Schiedsrichters gut 20 Minuten vor dem Ende konnten sie mit dem WM-Gastgeber gut mithalten. Entsprechend gehen sie nun auch als Favorit in die Partie gegen Kamerun, das seinerseits beim 0:1 gegen Mexiko sehr gut bezahlt war.
Auch an der personellen Front liegen die Vorteile bei den Kroaten, die erstmals an einer WM-Endrunde auf ein afrikanisches Team treffen und gegen Kamerun noch kein einziges Spiel bestritten haben. Der zuletzt gesperrte Top-Torschütze Mario Mandzukic ist wieder verfügbar, derweil beim Gegner der Starspieler fehlen wird. Samuel Eto’o von Chelsea muss wegen seiner Knieverletzung pausieren und fehlt möglicherweise auch zum Abschluss am kommenden Montag gegen Brasilien.
Den Schiedsrichter-Entscheid haben die Kroaten inzwischen abgehakt, noch nicht aber den Wirbel um die Fotos von Paparazzis, die Bilder ins Netz gestellt hatten, auf denen drei nackt im Pool des Team-Quartiers badende Spieler zu sehen waren. Seitdem spricht nur noch Trainer Niko Kovac zu den Medien.
Die Kameruner mit ihrem deutschen Coach Volker Finke können ihre Chancen am ehesten im Spielort sehen. Zwar haben Italien und England bewiesen, dass im Amazonia-Stadion von Manaus guter Fussball gespielt werden kann, aber die schwülheissen Bedingungen, die beim Klassiker (noch) keine extremen Ausmasse annahmen, spielen Kamerun gewiss eher in die Karten als den Europäern.