Dank eines 3:2-Erfolges gegen Frankreich steht Kroatien zum zweiten Mal in einem Davis-Cup-Final. Gegner ist Argentinien, das Titelverteidiger Grossbritannien bezwang.
Elf Jahre nach dem Triumph mit Ivan Ljubicic und Mario Ancic steht Kroatien wieder in einen Davis-Cup-Final. Nach dem Sieg von Marin Cilic und Ivan Dodig gegen das weltbeste Doppel Nicolas Mahut/Pierre-Hugues Herbert machte am Sonntag in Zadar Marin Cilic alles klar. Der US-Open-Champion von 2014 liess dem nach Rückenproblemen völlig ausser Form geratenen Richard Gasquet keine Chance.
Frankreichs Warten auf den ersten Triumph im Teamwettbewerb seit 2001 geht damit auch unter dem neuen alten Captain Yannick Noah weiter. Er hatte allerdings auch besonderes Pech, dass mit Gaël Monfils und Jo-Wilfried Tsonga gleich beide Teamleader verletzungsbedingt ausfielen.
Dank Erfolgen von Andy Murray mit Bruder Jamie und im ersten Einzel vom Sonntag gegen Guido Pella glich Titelverteidiger Grossbritannien in Glasgow gegen Argentinien zum 2:2 aus. Das Risiko, Juan Martin Del Potro nach dem über fünfstündigen, erfolgreichen Kampf gegen Murray am Freitag auch im Doppel einzusetzen, zahlte sich nicht aus. Der entscheidende dritte Punkt wurde nicht geholt, und für das abschliessende Einzel musste der US-Open-Viertelfinalist und Olympiazweite passen. Sein Stellvertreter und Doppelpartner Leonardo Mayer machte seine Sache jedoch hervorragend. Nach verlorenem Startsatz setzte sich der Argentinier in vier Sätzen gegen Daniel Evans durch, der am US Open gegen den späteren Champion Stan Wawrinka einen Matchball gehabt hatte.
Die Finalbilanz der beiden Kontrahenten (vom 25. bis 27. November in Kroatien) könnte unterschiedlicher kaum sein. Während die Kroaten ihren einzigen Final gegen die Slowakei für sich entschieden, steht Argentinien zum fünften Mal nach 1981, 2006, 2008 und 2011 im Endspiel. Gewinnen haben die Südamerikaner die angeblich hässlichste Salatschüssel noch nie.
Deutschland musste zittern
Neben der Schweiz sicherten sich in den Playoffs auch der letztjährige Finalist Belgien, Spanien, Australien, Kanada, Japan, Russland und Deutschland die Zugehörigkeit zur Weltgruppe. Die traditionsreichen Tennisnationen Spanien, nach zwei Jahren, und Russland, nach vier Jahren, kehren damit in die Elite zurück.
Das deutsche Verlegenheitsteam musste in Berlin gegen eine noch bescheidenere polnische Mannschaft nach einer 2:0-Führung am Freitag überraschend noch etwas zittern, nachdem Florian Mayer das erste Einzel am Sonntag gegen Kamil Majchrzak, die Nummer 277 der Welt, verloren hatte. Jan-Lennard Struff machte dann aber gegen Hubert Hurkacz (ATP 329) doch noch alles klar.