Didier Cuche verpasst den dritten Abfahrtssieg in Folge um vier Hundertstel. Der Neuenburger belegt in Chamonix hinter dem Österreicher Klaus Kröll und dem Amerikaner Bode Miller Platz 3.
Der minimale Rückstand von Cuche zeigt: Das Ersatzrennen für die im Dezember im Val Gardena abgebrochene Abfahrt brachte an der Spitze Hochspannung pur. Kröll siegte mit dem Minimalvorsprung von einem Hundertstel, die ersten fünf liegen lediglich acht Hundertstel auseinander. Mit dem 31-jährigen Kröll, dem 34-jährigen Miller und dem 37-jährigen Cuche stand eine geballte Ladung Routine auf dem Podium. Zusammen bringt es das Trio auf exakt 102 Lebensjahre.
Cuche war bei der untersten Zwischenzeitnahme noch leicht schneller unterwegs gewesen als Kröll, aus seinem dritten Abfahrtssieg in Folge nach den Erfolgen in Kitzbühel und in Garmisch-Partenkirchen wurde gleichwohl nichts. Noch deutlicher hatte Miller in Führung gelegen; der Amerikaner lag zwischenzeitlich über sechs Zehntelsekunden vor dem nachmaligen Sieger.
Erster österreichischer Abfahrtssieg
Kröll sorgte für den ersten Abfahrts-Sieg eines Österreichers in diesem Winter. Der Sprung des Steirers ganz an die Spitze war nur eine Frage der Zeit. Dreimal, in Beaver Creek, Bormio und in Kitzbühel war Kröll in dieser Saison schon Dritter geworden. Mit seinem vierten Weltcup-Sieg rückte er auch in der Disziplinen-Wertung dem führenden Cuche wieder näher. Er liegt nun noch 40 Punkte hinter dem Romand.
Hinter Cuche klafft aus Schweizer Sicht ein weiteres Mal eine grosse Lücke. Patrick Küng, Marc Gisin, Didier Défago, Vitus Lüönd und Carlo Janka belegen geschlossen die Plätze 15 bis 19. Beat Feuz, der im Vorjahr als Siebenter gleichenorts sein erstes Top-Ten-Ergebnis abgeliefert hatte, musste sich mit Rang 21 bescheiden. Vitus Lüönd, der als Gesamt-Dritter des letztjährigen Abfahrts-Europacups einen fixen Startplatz im Weltcup besitzt, realisierte als Siebzehnter sein mit Abstand bestes Ergebnis auf höchster Stufe. Bisheriges Abfahrts-Bestergebnis war Rang 25 vor einem Jahr ebenfalls in Chamonix gewesen.
Chamonix (Fr). Weltcup-Abfahrt der Männer:
1. Klaus Kröll (Ö) 2:04,22. 2. Bode Miller (USA) 0,01 zurück. 3. Didier Cuche (Sz) 0,04. 4. Erik Guay (Ka) und Romed Baumann (Ö) 0,08. 6. Jan Hudec (Ka) 0,17. 7. Joachim Puchner (Ö) 0,35. 8. Aksel Lund Svindal (No) 0,37. 9. Yannick Bertrand (Fr) 0,47. 10. Hannes Reichelt (Ö) 0,57. Ferner: 15. Patrick Küng (Sz) 0,84. 16. Marc Gisin (Sz) 0,87. 17. Vitus Lüönd (Sz) und Didier Défago (Sz) 0,88. 19. Carlo Janka (Sz) 0,92. 21. Beat Feuz (Sz) 1,06. 28. Silvan Zurbriggen (Sz) 1,41. 37. Ambrosi Hoffmann (Sz) 1,76. 44. Tobias Grünenfelder (Sz) 2,26. – 65 Fahrer gestartet und klassiert. – Nächstes Rennen: 2. Abfahrt von Chamonix, Samstag, 12.00 Uhr.
Stand im Weltcup, Gesamt (nach 25 von 44 Wertungen): 1. Ivica Kostelic (Kro) 905 Punkte. 2. Marcel Hirscher (Ö) 825. 3. Beat Feuz (Sz) 683. 4. Didier Cuche (Sz) 603. 5. Ted Ligety (USA) 578. 6. Aksel Lund Svindal (No) 566. 7. Bode Miller (USA) 530. 8. Hannes Reichelt (Ö) 525. 9. Klaus Kröll (Ö) 475. 10. Romed Baumann (Ö) 408. – Ferner: 25. Didier Défago (Sz) 232. 28. Carlo Janka (Sz) 220. 29. Patrick Küng (Sz) 213. 37. Silvan Zurbriggen (Sz) 161.
Abfahrt (7/11): 1. Didier Cuche (Sz) 437. 2. Klaus Kröll (Ö) 397. 3. Beat Feuz (Sz) 318. 4. Bode Miller (USA) 301. 5. Hannes Reichelt (Ö) 291. 6. Erik Guay (Ka) 250. – Ferner: 11. Patrick Küng (Sz) 171. 12. Didier Défago (Sz) 156.
Nationen (46/84): 1. Österreich 7642 (Männer 4173+Frauen 3469). 2. Schweiz 4028 (2550+1478). 3. Italien 3815 (2182+1633). 4. USA 3768 (1515+2253). 5. Frankreich 3118 (1925+1193). 6. Deutschland 2397 (791+1606). 7. Schweden 1971 (952+1019). 8. Slowenien 1354 (301+1053). 9. Norwegen 1205 (1083+122). 10. Kanada 1173 (919+254). Ferner: 13. Liechtenstein 336 (0+336).