In Kuba ist das neue Gesetz zur Reisefreiheit in Kraft getreten, das den Bürgern des kommunistischen Inselstaates erstmals seit einem halben Jahrhundert Auslandsbesuche ohne Sondergenehmigung erlaubt.
Fortan dürfen demnach alle Kubaner über 18 Jahren mit wenigen Ausnahmen wie Spitzensportler und Hochqualifizierte theoretisch ohne besondere vorherige Erlaubnis ins Ausland reisen. Auch Minderjährige können mit Genehmigung ihres Vormunds die Insel verlassen.
Die Reform war von Präsident Raúl Castro Mitte Oktober angekündigt worden. Sie trat nun um 00.00 Uhr Ortszeit (06.00 Uhr MEZ) in Kraft.
Bisher mussten Kubaner für Auslandsreisen eine sogenannte Weisse Karte beantragen und eine Einladung aus dem Ausland vorweisen. Zudem waren die Formalitäten extrem kostspielig. Blieben sie länger als elf Monate fort, galten sie als Exilanten und ihr Besitz wurde eingezogen. Künftig dürfen Kubaner immerhin 24 Monate im Ausland bleiben.