Zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert sind Kubaner künftig nicht mehr allein auf die staatliche Zuteilung von Wohnungen und Gewerberäumen angewiesen. Die Regierung ordnete an, dass Kubaner künftig über zugelassene Immobilienagenturen selbst mieten können.
Allerdings dürften sich in den gemieteten Objekten keine «internationalen Schulen, Nachrichtenagenturen oder Nichtregierungsorganisationen» ansiedeln. Bislang durften nur Institutionen oder Bürger aus dem Ausland über staatliche oder halbstaatliche Agenturen Immobilien mieten.
Die am Mittwoch verkündete Massnahme ist Teil der von Präsident Raúl Castro angestrengten Reformen zur wirtschaftlichen Öffnung des Landes. Bereits Ende 2011 hatte Castro den in dem kommunistischen Karibikstaat seit Jahrzehnten verbotenen privaten Verkauf von Häusern wieder zugelassen.