Kubanische Tribeca-Preisträger suchen Asyl in den USA

Die Wirklichkeit holt den Film ein: Zwei kubanische Schauspieler, die gerade auf dem New Yorker Tribeca-Filmfestival für ihre Darstellung kubanischer Flüchtlinge geehrt wurden, wollen Asyl in den USA beantragen.

Szene aus dem Film "Una Noche": Die beiden Schauspieler wollen nicht mehr nach Kuba zurück (Archiv) (Bild: sda)

Die Wirklichkeit holt den Film ein: Zwei kubanische Schauspieler, die gerade auf dem New Yorker Tribeca-Filmfestival für ihre Darstellung kubanischer Flüchtlinge geehrt wurden, wollen Asyl in den USA beantragen.

Nach Angaben der „Los Angeles Times“ und der „Huffington Post“ vom Sonntag haben sich Anailin de la Rua de la Torre und Javier Nuñez Florian bei den Behörden gemeldet, weil sie nicht wieder in das sozialistische Land zurückwollen.

Zuvor hatten sie als vermisst gegolten und waren auch nicht an ihrer eigenen Preisverleihung. Nach zehn Tagen meldete sich das Paar nun im spanischsprachigen US-Sender America TeVe. Sie sagten, sie wollten Kuba verlassen.

„Una Noche“ war zusammen mit dem Kindersoldaten-Drama „Rebelle“ grosser Gewinner beim diesjährigen Tribeca-Filmfest. In dem Film geht es vor allem um Raul und Elio, zwei kubanische Teenager, die westliche Touristen betreuen – und von deren Wohlstand träumen.

Als Raul auch noch beschuldigt wird, einen Ausländer angegriffen zu haben, entschliessen sich beide zur Flucht aus dem angeblichen Arbeiterparadies Kuba. Die Jury hatte gelobt, dass die kubanisch-britisch-amerikanische Koproduktion „die nervöse Energie der ruhelosen kubanischen Jugend“ bemerkenswert darstelle.

Die 20 Jahre alten Darsteller wurden für ihre Schauspielkunst geehrt, aber nur Dariel Arrechada, „Elio“, hatte den Preis in Empfang nehmen können. Klar war nur, dass de la Rua und Nuñez in Miami eingereist waren, danach verlor sich ihre Spur.

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