Kuba und die USA wollen in den kommenden Woche in Washington erneut über die Eröffnung von Botschaften verhandeln. Das kündigte der kubanische Aussenminister Bruno Rodríguez am Mittwoch in einem AFP-Interview an.
Ein genauer Termin für die Gespräche müsse allerdings noch festgelegt werden, sagte Rodríguez der Nachrichtenagentur. Zuletzt hatten sich Delegationen beider Länder Mitte März getroffen. Im April folgte ein symbolträchtiger Händedruck zwischen US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro beim Amerika-Gipfel in Panama.
Rodríguez führte aus, es gebe «bedeutende» Fortschritte hinsichtlich einer Erlaubnis für die künftige kubanische Botschaft in Washington, ein Konto zu eröffnen. Dies wäre dem Karibikstaat bislang wegen des US-Embargos nicht möglich, das Washington 1962 gegen Kuba verhängt hatte.
Entscheidung über Streichung Kubas als Terrorismus-Unterstützerstaat
Am Dienstag hatte Kubas Staatschef Raúl Castro gesagt, am 29. Mai werde das Haupthindernis für eine Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den langjährigen Erzfeinden entfernt.
Dann endet die 45-tägige Frist, innerhalb der der US-Kongress die Entscheidung von Präsident Barack Obama zur Streichung Kubas von der Liste der Terrorismus-Unterstützerstaaten prüfen darf.
Die Streichung würde Kuba die Möglichkeit eröffnen, dringend benötige Hilfskredite von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank zu bekommen.
Austausch von Botschaftern eine «logische Folge»
Der Sprecher des US-Aussenministeriums, Jeff Rathke, sagte am Mittwoch, der Austausch von Botschaftern wäre «eine logische Folge» einer Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen. Die Verhandlungen darüber seien aber noch nicht abgeschlossen.
Die USA und Kuba hatten im Dezember nach anderthalbjährigen Geheimverhandlungen eine grundlegende Neuausrichtung ihrer Beziehungen bekanntgegeben, um ihre jahrzehntelange Feindschaft aus der Zeit des Kalten Kriegs zu überwinden.