Kudelski 2011 in die roten Zahlen gerutscht

Der Waadtländer Verschlüsselungsspezialist Kudelski ist 2011 in die roten Zahlen gerutscht. Der Reinverlust betrug 17,7 Mio. Franken. Im Vorjahr hatte noch ein Gewinn von 66,7 Mio. Fr. resultiert. Bereits im Oktober kündigte das Unternehmen einen Stellenabbau an.

Keine rosigen Zahlen: Kudelski (Archiv) (Bild: sda)

Der Waadtländer Verschlüsselungsspezialist Kudelski ist 2011 in die roten Zahlen gerutscht. Der Reinverlust betrug 17,7 Mio. Franken. Im Vorjahr hatte noch ein Gewinn von 66,7 Mio. Fr. resultiert. Bereits im Oktober kündigte das Unternehmen einen Stellenabbau an.

Dem Sparplan sollen weltweit 270 der 3000 Stellen zum Opfer fallen, ein Drittel davon in der Schweiz. Das Programm mit Einsparungen von jährlich 90 Mio. Fr. sei auf Kurs, teilte Kudelski am Donnerstag mit. Der angekündigten Stellenabbau werde derzeit ausgeführt, vor allem am Hauptsitz in Cheseaux-sur-Lausanne. In der Schweiz beschäftigt Kudelski rund 1000 Personen.

Das abgelaufene Jahr sei nicht einfach gewesen, sagte Kudelski-Chef André Kudelski im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Der erstarkte Franken und die Verlangsamung der Wirtschaft vor allem in Südeuropa hätten dem Unternehmen zu schaffen gemacht.

Umsatzeinbruch um über 16 Prozent

Der Umsatz sank deshalb 2011 um 16,2 Prozent auf 896,6 Mio. Franken. Allein die Währungsverluste schlugen mit 121,7 Mio. Fr. auf den Umsatz durch. Das operative Ergebnis unter Ausklammerung der Restrukturierungskosten lag bei 35,3 Mio. Franken (-68 Prozent). Ohne die Währungseinflüsse wäre das Nettoresultat positiv ausgefallen, sagte Kudelski.

Die Einsparungen sollen Kudelski die Rückkehr in die Gewinnzone ermöglichen. Für 2012 rechnet Kudelski bei gleichbleibenden Wechselkursen mit einem Umsatz von 830 bis 865 Mio. Franken. Das operative Ergebnis soll 35 bis 50 Mio. Fr. erreichen – unter Ausschluss der Restrukturierungskosten. Früchte tragen werde das Programm vor allem ab 2013.

Das Unternehmen würde es laut Kudelski befürworten, wenn die Nationalbank die Kursuntergrenze zum Euro von derzeit 1,20 Franken anheben würde. Kudelski sei aber heute deutlich weniger stark exponiert als vor einem Jahr. Die Trendwende sei erreicht. Dennoch befinde sich das Unternehmen aber in einer Phase der Veränderung.

Deiss für Verwaltungsrat vorgesehen

Für den Verwaltungsrat kündigte Kudelski einen prominenten Zuzug an. Die Generalversammlung soll am 15. Mai Joseph Deiss, alt Bundesrat und ehemaliger Präsident der UNO-Generalversammlung, in das Gremium wählen. Deiss sass bereits im Verwaltungsrat von OpenTV, bevor Kudelski die Firma im März 2010 übernahm.

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