Kudelski streicht weltweit 270 Stellen

Der Westschweizer Verschlüsselungsspezialist Kudelski baut 270 der weltweit rund 3000 Stellen ab. In der Schweiz gehen dabei rund 90 Stellen verloren. Gleichzeitig wird auch die Geschäftsleitung auf vier Mitglieder reduziert.

CEO André Kudelski sagt, ein Sozialplan sei vorgesehen (Archiv) (Bild: sda)

Der Westschweizer Verschlüsselungsspezialist Kudelski baut 270 der weltweit rund 3000 Stellen ab. In der Schweiz gehen dabei rund 90 Stellen verloren. Gleichzeitig wird auch die Geschäftsleitung auf vier Mitglieder reduziert.

Alle Bereiche seien vom Personalabbau betroffen, sagte CEO und Verwaltungsratspräsident André Kudelski am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Ein Sozialplan sei vorgesehen. Entsprechende Verhandlungen mit den Arbeitnehmern seien im Gange, sagte er weiter.

Kudelski reagiere damit auf die erschwerten Marktbedingungen, die dem Unternehmen in verschiedenen Regionen zu schaffen machten, teilte das Unternehmen mit. Insbesondere der starke Franken habe die Situation verschärft. Ausserdem wolle man den veränderten Anforderungen in den neuen TV- und Internetmärkten Rechnung tragen.

Im ersten Halbjahr 2011 hatten die negativen Wechselkursverhältnisse den Umsatz um 67 Mio. Fr. und das operative Ergebnis um 27,4 Mio. Fr. nach unten gedrückt. Um dieser angespannten Ertragslage entgegenzuwirken, kündigte das Unternehmen am Montag nun ein ganzes Bündel von Massnahmen an.

Umstrukturierungen und Kostensenkungsprogramm

Der Konzern habe seine Prioritäten geändert, um den Personalabbau möglichst gering zu halten, sagte André Kudelski. So werde die Gruppenstruktur angepasst: Der Bereich Internet-TV wird ausgebaut, die Konvergenz mit Digital-TV beschleunigt sowie eine Einheit für Cyber-Sicherheit gegründet.

Durch diese soll das in 20 Jahren Geschäftstätigkeit gewonnene Know-how im Kampf gegen Internet-Piraterie auch Dritten zugänglich gemacht werden. Man müsse in jene Bereiche investieren, die zukunftsträchtig seien und dafür gute Bedingungen schaffen, sagte Kudelski weiter.

Das geplante Kostensenkungsprogramm umgesetzt wird ab der zweiten Hälfte 2012 jährliche Einsparungen von 90 Mio. Franken bringen. Zudem wird der Bereich Nagra Audio (professionelle Aufnahmegeräte) Anfang 2012 mittels Spin-off ausgegliedert und von der Gründerfamilie gekauft.

Nächster Artikel